Fußball A-Klasse Süd: Urteile, Fairplay und Favoriten

ball3

In der Fußball-A-Klasse Süd spielen wieder die angestrebten 16 Mannschaften. Maximal vier Teams steigen ab. Die Vereinsvertreterversammlung greift gute und schlechte Entwicklungen auf.

Bei der Vereinsvertreterversammlung beim Aufsteiger in Schaidt betonte Staffelleiterin Monika Zluga trotz mehr als 1000 Gelber Karten: „Ihr habt es mir wirklich leicht gemacht.“ Erfreulich sei der Rückgang bei den Roten Karten für Teamoffizielle, die immer Verbandsaufsicht zur Folge haben, auf einen Fall. Der FV Neuburg beendete jedes Spiel mit elf Spielern. Schlusslichter der Fair-Play-Wertung sind der VfB Hochstadt und der TuS Wollmesheim.

Zluga ließ nochmals den packenden Titelkampf Revue passieren: „Alle dachten, der Käse ist für Bellheim gegessen. Doch dann kam es doch anders.“ Nach der Abmeldung des SV Rülzheim II wurden die Karten im Abstiegskampf neu gemischt, so mussten neben dem ASV Lug/Schwanheim die Spfr Dierbach und die U23 des SV Büchelberg den Gang in die B-Klasse antreten. In die A-Klasse sind Bezirksliga-Absteiger FVP Maximiliansau und die Aufsteiger SG Freckenfeld/Winden, TSV Landau und TSG Jockgrim II gekommen.

Die Favoriten

Freckenfelds Sportvorstand Marco Bauer gibt sich zuversichtlich: „Alle sind geblieben, mit gezielten Verstärkungen und größerer Kaderbreite wollen wir uns in der neuen Liga etablieren.“ Aydin Tas (TSV Landau) will sogar „ganz oben mitspielen.“ Michael Gratzfeld (TSG Jockgrim II) setzt große Hoffnungen in die reaktivierten Alexander Wolf und Burak Kilinc als Führungsspieler einer neuformierten Elf. Nico Oberacker (FVP Maximiliansau) sieht die Abgänge adäquat durch die Neuen kompensiert und will sich „im oberen Tabellendrittel festsetzen“. Nico Uhrich (Phönix Bellheim) nimmt die Favoritenrolle an: „Wir haben den unglücklichen Saisonausgang verarbeitet und greifen wieder an. Wir wollen Meister werden.“

Zum Kreis der Titelanwärter zählen die Vereinsvertreter auch den TSV Landau und den SV Minfeld. Zlugas Vorschlag, den Dezember-Spieltag auf einen Wochentag im Herbst vorzuziehen, lehnte die Versammlung ab. Elf Begegnungen werden an einem Samstag ausgetragen.

Viele Fälle für Juristen

Ein düsteres Bild zeichnete der Kreisvorsitzende Karl Schlimmer (Klingenmünster) bei den Urteilen der Gebietsspruchkammer für die Kreise Südpfalz, Rhein-Mittelhaardt und Rhein-Pfalz. Die Berufsjuristen griffen in rund 450 Fällen von Spielabbrüchen, Nichtantritten, Attacken auf den Schiedsrichter oder rassistischen Beleidigungen ein. Davon fiel ein beträchtlicher Teil auf die Südpfalz. Schlimmer: „Das ist kein gutes Bild. Das können wir nicht mehr akzeptieren.“

Mehr Schiedsrichter

Von einer erfreulichen Entwicklung bei den Schiedsrichtern berichtete Obmann Max Sitter (Wörth). 20 „Karteileichen“ wurden aussortiert, dennoch stieg die Zahl von 183 auf 195. Neben dem Landauer Timo Gerach (Bundesliga) haben weitere Referees einen Sprung noch oben geschafft. Fabian Brune (SV Olympia Rheinzabern) pfeift in der Oberliga und der A-Junioren-Bundesliga, Timon Sitzenstuhl (SV Landau West) in der Verbandsliga, Julian Hasler (ASV Lug/Schwanheim) und Kacper Spychalla (SV Völkersweiler) sind im Landesliga-Kader.

Die Zeitstrafe

Als Sitter die Einführung der Zeitstrafe von zehn Minuten vorstellte, stieg der Geräuschpegel. Rüdiger Werling (Büchelberg) als Mitglied im Verbandsspielausschuss entgegnete: „Das hat sich nicht der Verband ausgedacht. Es war der ausdrückliche Wunsch der Vereine, die es auf dem Verbandstag mehrheitlich beschlossen hatten.“

Gelb-Rot entfällt. Im Prinzip hat der Schiedsrichter drei Optionen: Gelbe Karte, Zeitstrafe, Rote Karte. Für Teamoffizielle und Trainer kann es nur noch Gelb oder Rot geben. Die Regel gilt von der D-Klasse bis zur Verbandsliga. Die südpfälzischen Fußballer sehen die Zeitstrafe mehrheitlich kritisch. Albrecht Kaufmann (SV Erlenbach) befürchtet: „Gerade die jüngeren Referees könnten verstärkt gleich eine Zeitstrafe verhängen. Dies führt zu mehr Emotionen und letztlich noch mehr Urteilen.“ Ähnlich sieht es Stefan Burckgard (TuS Wollmesheim): „Zeitspiele der Mannschaft in Unterzahl sind vorprogrammiert. Einerseits soll man die Schiedsrichter mehr schützen, jetzt bürdet man ihnen noch mehr Verantwortung auf.“

x