Kreis Kusel Urgestein empfängt Neuling

Zählt zu den Routiniers im Team der SG: Matthias Staudt (rotes Trikot), der in dieser Szene den Schuss von Brückens Michael Frem
Zählt zu den Routiniers im Team der SG: Matthias Staudt (rotes Trikot), der in dieser Szene den Schuss von Brückens Michael Frembs nicht verhindern kann. In der Mitte (verdeckt) SG-Abwehrspieler Yannik Robin Müller.

«GLAN-MÜNCHWEILER.» So richtig prickelnd ist der Saisonstart hier wie dort nicht verlaufen: Im Tableau der A-Klasse Kusel-Kaiserslautern dümpelt der TuS Glan-Münchweiler tief im Keller. Mit ausgeglichener Bilanz und einer Partie weniger rangiert die SG Haschbach-Schellweiler immerhin auf Rang zwölf. Am morgigen Sonntag (15 Uhr) treffen das A-Klasse-Urgestein und der Neuling erstmals aufeinander.

„Eigentlich alles super. Außer eben ...“ Orce Aleksov ist etwas hin- und hergerissen. Was könnte das alles so schön sein: „Ich bin so gut hier aufgenommen worden. Die Vorbereitung ist super gelaufen. Alles Jungs mit tollem Charakter“, sagt der neue Coach des TuS Glan-Münchweiler. Aber kaum kommt der Ball richtig ins Rollen, hagelt es Rückschläge. „Vielleicht waren wir verwöhnt von den Siegen?“, rätselt der Offensivakteur, der nach vier Jahren beim SC Vogelbach zu Saisonbeginn eine weitere Ligastufe aufgerückt ist. Als Trainer tastet sich Aleksov nach oben. Seinen Heimatclub hatte Aleksov von der C- in die B-Klasse geführt, dort etabliert. „Nach vier Jahren, wollte ich eine Veränderung, und der Verein wollte die auch“, sagt der 37-Jährige. Als der TuS anklopfte, habe er nicht lange überlegen müssen. „Ich wollte den nächsten Schritt als Trainer machen.“ Als Spieler war Aleksov sogar in der Oberliga am Ball. 2005 ist er im Trikot des SC Idar-Oberstein mal gegen einen Abwehrspieler namens Oliver Schäfer angestürmt. Jener Schäfer zählte vor 20 Jahren zum Meisterteam des 1. FC Kaiserslautern und ließ es vor 13 Jahren beim FCK II ausklingen. Bereits hinter der Zielgeraden wähnte sich nun auch Aleksov, zumindest als Spieler. Aber so ganz ohne geht’s noch nicht. Denn die Runde begann beim TuS mit Sturm-Leiden. Seit Winter schon war in Philipp Rech der treffsicherste Offensivmann wegen eines Fußbruchs ausgefallen. Kaum hatte sich Rech zurückgekämpft, traf es ihn erneut bitter. „Zum Glück aber kein Bruch diesmal“, sieht sein Trainer Hoffnungsfunken. Aber vorm Spätherbst ist mit Rech nicht zu rechnen. Als in Stephan Wigand auch noch der zweite Stürmer ausfiel, war’s denn ganz trübe. Valerie Florkowski gesperrt, Dennis Moldenhauer und Emil Fehn wegen Krankheit nicht dabei, Martin Haber verletzt außer Gefecht: Personell auf dem letzten Loch pfeifend, hätte sich der TuS trotzdem vor Wochenfrist bei der TSG Burglichtenberg ums Haar Zählbares erkämpft. Immerhin: „Der erste Sieg gegen die TSG Wolfstein-Roßbach hat schon Mut gemacht. Darauf wollen wir aufbauen und den zweiten Heimsieg holen“, sieht Aleksov Licht am Tunnel-Ende. „Ich bin echt überzeugt, dass wir die Kurve kriegen.“ Und: „Wer hart arbeitet, wird auch belohnt“, sagt er mit Blick darauf, dass sich die Spieler auch in schwieriger Phase nicht haben hängen lassen. Von einem schwachen Start ist im Lager des Aufsteigers keine Rede. „Immerhin stehen wir ja sogar noch besser da als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison“, rückt Christoph Dinges, treffsicherer Trainer des Aufsteigers SG Haschbach-Schellweiler, die Dinge zurecht. Im Sommer 2017 hatte Dinges den Job angetreten – und war mit seiner neuen Truppe in die Runde gestolpert. Da lief nicht viel zu Beginn – doch dann eilten die Alliierten plötzlich von Sieg zu Sieg, boten dem Ligaprimus TuS Breitenbach lange Paroli und hüpften am Ende in die A-Klasse hoch. Erstmals in der Klubgeschichte. Dort angelangt, „müssen wir uns an so was wie Niederlagen erst mal wieder gewöhnen“, sagt Dinges mit belustigtem Unterton: Nun bleibt der Gewöhnungseffekt bislang aus. Denn erst ein einziges Mal ging die SG in neuer Umgebung als Verlierer vom Platz – dazu kam das unerfreuliche Pokal-Aus beim klassentieferen FSV Krickenbach. Nur vom Gastspiel beim FV Ramstein kehrte die SG mit leeren Händen zurück. „Da wäre mehr drin gewesen“, sagt der Coach, der aber auch bekennt, etwa beim Remis in Jettenbach das Glück auf der Seite seiner Elf gehabt zu haben. Richtig angekommen in der A-Klasse aber scheint die SG nun seit dem vergangenen Sonntag: Der 2:0-Sieg über Vizemeister FV Kusel war Produkt einer starken Vorstellung. „Daran wollen wir anknüpfen“, sagt Dinges, der morgen wegen einer Sperre zuschauen muss. Wieder dabei ist dafür Philipp Künstler.

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