Kreis Südwestpfalz Wertstoffhof: Neubau wird teurer

Die Tage des alten Wertstoffhofs in Contwig sind gezählt. Er wird durch einen Neubau ersetzt.
Die Tage des alten Wertstoffhofs in Contwig sind gezählt. Er wird durch einen Neubau ersetzt.

Der Neubau des Wertstoffhofs in Contwig wird teurer, die Kosten überschreiten jetzt die Millionengrenze. Weil beim Lärmschutz nachgebessert werden muss, steigen die Baukosten um 155 000 Euro auf 905 000 Euro, das Honorar für den Planer um 74 000 Euro auf 191 000 Euro. Der Kreistag Südwestpfalz stimmte der geänderten Planung und den Mehrkosten am Montag geschlossen zu.

Im Zuge des Verfahrens hat sich herausgestellt, dass Lärmvorschriften nicht eingehalten werden können. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro hat die Kreisverwaltung nach baulichen Lösungen gesucht. Die Auffahrtrampe muss verlegt werden, sie wird nun parallel zur Schwarzbachstraße gebaut. Dazu muss der Landkreis aber erst die Fläche, auf der die Rampe gebaut wird, von der Gemeinde Contwig kaufen. Es geht um rund 5000 Quadratmeter; der Kreis zahlt 15 Euro je Quadratmeter − ohne Nebenkosten sind das rund 75 000 Euro. Zu den restlichen Bau-Mehrkosten von 81 000 Euro konnte der Geschäftsbereichsleiter der Kreisverwaltung, Freddy Leiner, keine detaillierten Angaben machen. Er sprach davon, dass die ursprünglich genannten 750 000 Euro nur eine „Grobschätzung“ gewesen seien, detaillierter seien 785 000 Euro errechnet worden. Zudem sei die Rampe vergrößert worden. Die Antworten des Verwaltungsbeamten fielen nicht zur Zufriedenheit des Kreistages aus. SPD-Fraktionschef Alexander Fuhr begrüßte zwar grundsätzlich, dass es in Contwig „vorangeht“, äußerte aber den Wunsch, dass die Kostensteigerung erläutert wird. Leiner hatte bereits im Umweltausschuss am 24. Mai Fragen zum Wertstoffhof nicht beantworten können. Jetzt sollen die Antworten mit der Niederschrift verteilt werden. Heinrich Hoffmeister (SPD) interessierte sich für die auffallende Steigerung der Planungskosten. Während die Baukosten um 20 Prozent stiegen, verteuerte sich das Planerhonorar um 63 Prozent. Das sei im Verhältnis ungewöhnlich, merkte Hoffmeister an. Leiner führte zwar aus, das sei in der Honorarordnung für Architekten- und Ingenieurleistungen (HOAI) so geregelt, ging aber nicht näher darauf ein. Hoffmeisters Nachbohren – „Ich hätte das gerne gewusst, für mich ist die Honorarsteigerung für den Planer nicht nachvollziehbar“ – nutzte nichts. Auch diese Angaben würden nachgereicht. Lob gab es für die Unterlagen zum Standort einer Unterstellhalle für den Katastrophenschutz des Landkreises. Nachdem sich im Vorfeld abgezeichnet hatte, dass die Halle teurer wird – unter anderem regte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion eine geschlossene Bauweise an –, ließ das Fachreferat weitere Standorte im Landkreis prüfen. Die Kreisfeuerwehrführung erstellte dann eine Bewertungsvorlage, anhand derer die sechs in Frage kommenden Standorte geprüft wurden. Bewertet wurden Standort, Personal, vorhandene Versorgungseinrichtungen und das Umfeld. Am Ende vereinigte der Standort neben der Berufsschule Rodalben die meisten Punkte auf sich. Das Gelände gehört bereits dem Landkreis. Nach groben Schätzungen soll die Halle rund 1,2 Millionen Euro kosten. Die Planungskosten inklusive der bereits abgeschlossenen Vorplanung belaufen sich auf 93 000 Euro. Einstimmig sprach sich der Kreistag für den Standort Rodalben aus. Ebenso einstimmig vergab er den Planungsauftrag über 84 000 Euro an das Büro Marx und Stegner aus Pirmasens.

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