Bobenthal Werner Keller feiert 80. Geburtstag: Sogar bei der Gartenpflege das Gemeinwohl im Blick

Ist in Bobenthal vielfältig engagiert und feiert am 20. April seinen 80. Geburtstag: Werner Keller.
Ist in Bobenthal vielfältig engagiert und feiert am 20. April seinen 80. Geburtstag: Werner Keller.

Hin und wieder spricht man auch heute noch im Dorf vom Kaufmanns Werner. Gemeint ist Werner Keller, der am Donnerstag, 20. April, seinen 80. Geburtstag feiert. Den Namen hat man von seinem Großvater Friedrich auf ihn übertragen, der in der Hauptstraße lange Zeit einen Lebensmittelladen betrieb. Und so nannte jeder das Geschäft damals „bei Kaufmanns“.

Das Geschäft sei bis in die 1980er Jahre geöffnet gewesen und „gedenkt mir noch recht gut“, so Keller. Kein Wunder, ist doch dieses in vieler Augen schönste Fachwerkhaus im Dorf sein Geburtshaus, „im Schatten der Michaels-Kirche“, wie er sagt. Die Wege waren kurz, auf der anderen Seite steht das alte Schulhaus, welches er besucht hat. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in Bergzabern. Nach dem Abschluss trat er 1962 in den Mittleren Dienst bei der Deutschen Bundespost in Bergzabern ein, wo er den Schalterdienst versah. Von dort wechselte er in den gehobenen Dienst und wurde Betriebsleiter beim Postamt Annweiler, danach stellvertretender Betriebsleiter in Landau.

Eine arbeitsintensive Zeit folgte mit der Auflösung der Bundespost und dem Übergang zur Post AG. Keller wurde mit dem Aufbau des Paketzustellungszentrums in Rohrbach beauftragt. Danach wurde er Leiter der Briefzustellung im Bereich Landau und Germersheim. Weitere Stationen waren Abteilungsleiterstellen in Karlsruhe und München, ehe er 2006 in den Ruhestand ging.

Drei Kirchenrenovierungen auf den Weg gebracht

Ruhestand hört sich nach Entspannung an. Die gab es allerdings für Keller nie wirklich. So ist er bis heute kirchlich sehr aktiv. „Als Schüler war ich schon Messdiener“, sagt er lachend. 1979 wurde er in den Kirchen-Verwaltungsrat gewählt und war 20 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender. 1998 übernahm er zusätzlich das Amt des Kirchenrechners. Ebenfalls ab 1979 war er Mitglied des Pfarrgemeinderates der Pfarrei Niederschlettenbach. Mit der Pastoral-Reform 2015 endete seine Tätigkeit keineswegs: Bis zum heutigen Tag vertritt er seine Gemeinde im Verwaltungsrat der Großpfarrei Heiliger Petrus in Dahn.

Dass ein solches Ehrenamt sehr zeitintensiv sein kann, zeigt sich daran, dass Keller bereits drei Kirchenrenovierungen initiiert hat. Das heißt, sich um die Renovierungsarbeiten kümmern, die Handwerker, aber auch die Finanzierung. Eine besondere Herausforderung war für ihn die Unterstützung seines Enkels David bei der Renovierung der historischen Ubhaus-Orgel. Ein besonderes Erlebnis war der Abschluss der Renovierung 2010, als mit Karl-Heinz Wiesemann erstmals ein Bischof im Ort zugegen war und den Alter weihte. Aber auch für die politische Gemeinde war Keller aktiv. Von 1982 bis 2014 arbeitete er im Gemeinderat mit, von 1992 bis 1994 war er Beigeordneter.

Aktiv auch bei Gesang- und Fußballverein

Werner Keller ist ein Mensch, der schon immer gerne gesungen hat und Gesellschaft schätzt. Es ist deshalb nicht überraschend, dass er 1967 den Gesangverein mit begründete. Legendär die Konzerte des Vereins, die Theaterabende und die Freundschaft mit dem Jodlerclub Schötz aus der Schweiz. Als Vorsitzender Johann Leiser verstarb, führte Keller den Verein von 2006 bis 2016 weiter.

Er sei zwar kein Fußballtalent, sagt Keller schmunzelnd, aber trotzdem seit über 50 Jahre Mitglied beim FC Bobenthal, den er als Schiedsrichter und Kassenprüfer unterstützte. Er liebt die Geselligkeit beim Rentnerstammtisch im Sportheim. Nicht nur seine Aktivitäten für das Dorf zeichnen Keller aus, sondern auch für seine Mitmenschen. So hat er 99 Mal Blut gespendet. Als er zum 100. Mal zum Spendetermin erschien, ließ man ihn nicht – seines Alters wegen. Ob seiner vielfältigen Aktivitäten wurde Keller im Rahmen der 700-Jahr-Feier 2016 die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen.

„Gärtner“ bei Kirche und Feuerwehr

Hat man bei so vielen Aktivitäten eigentlich noch Zeit für Hobbys? „Ich pflege mein Haus und meinen Garten“, sagt er, „und da ich mittendrin wohne, pflege ich das Kirchengelände und den Feuerwehrgarten gleich mit“. So einen Nachbarn wünscht man sich.

Seit 1966 ist Werner Keller mit seiner Frau Ulrike verheiratet. Am Ehrentag gratulieren zwei Kinder und zwei Enkelkinder.

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