Kreis Südwestpfalz „Werden älter, werden weniger“

Das Altern der Gesellschaft, gemeinhin als demografischer Wandel bekannt, war gestern Thema eines „Saarpfalz-Gipfels“ im Homburger Landratsamt: Die Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet schlossen mit der Kreisverwaltung einen Vertrag ab, in dem sie sich dazu verpflichten, den Saarpfalz-Kreis bis zum Jahr 2030 zum „familien- und altersgerechten Lebens- und Arbeitsraum“ zu machen.

„Wir werden älter, und wir werden weniger“: Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger lobte in Homburg die Idee des Gipfels, der gestern vom Ersten Kreisbeigeordneten Theophil Gallo (SPD) moderiert wurde: Der amtierende Stellvertreter und bereits gewählte Nachfolger des erkrankten Landrats Clemens Lindemann sieht den demografischen Wandel als eine der herausragenden Aufgaben für seine baldige Amtszeit an der Spitze der Homburger Kreisverwaltung an. In einer etwa vierstündigen Tagung im Forums-Sitzungssaal suchten Gallo und die Saarpfalz-Bürgermeister nach Wegen, „um hier auch in Zukunft eine wirtschaftliche, optimal wirksame und sozial ausgerichtete Infrastruktur anbieten zu können“, so der Beigeordnete. Werner Klöckner, Bürgermeister des Eifelstädtchens Daun, berichtete von ersten Erfolgen seiner Kommune im Umgang mit dem Demografie-Problem. Theophil Gallo erinnerte daran, dass der Kreistag inzwischen eigens einen Ausschuss zu diesem Zukunftsthema unterhalte. Im Landratsamt werde demnächst eine „Stabsstelle Demografie“ installiert – mit einem festen Ansprechpartner, der auch Fördermittel für pfiffige Projekte an Land ziehen soll. Beispiele für solche Initiativen seien das Erbacher Mehrgenerationenhaus „Haus der Begegnung“ und die sogenannten „Regiomaten“ im Mandelbachtal: Dort hat ein Biobauer in mehreren Dörfern Automaten aufgestellt, an denen sich die Bürger fußläufig mit Milch, Eiern oder Käse eindecken können. Der Gipfel endete mit der Unterzeichnung eines sogenannten Demografie-Pakts, der Ziele bis zum Jahr 2030 formuliert. Demnach soll bis dahin Sorge dafür getragen werden, dass zum Beispiel „jedes Kind einen qualifizierten Schulabschluss erhält“, „familienähnliche Solidar-Netzwerke tragfähig wirken“, eine „bezahlbare, bedarfsgerechte Mobilität“ überall im Kreis gesichert und ausreichend Wohnraum für alle Alters- und Lebensphasen geschaffen wird. (ghm)

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