Kreis Südwestpfalz Warum Oma den Busführerschein macht

Viel Applaus gab es für die Riedelberger Mädedonzgrupp.
Viel Applaus gab es für die Riedelberger Mädedonzgrupp.

„Darauf ein dreifach donnerndes Rielau.“ In Riedelberg geht jedes Jahr an Fasching der Punk ab, die Rosenmontagsveranstaltungen im Dorfgemeinschaftshaus bieten traditionell eine breite Palette karnevalistischen Treibens. So war’s auch diesmal: Am Montag ab 20.11 Uhr hatte ein voll besetzter Saal seinen Spaß an Sketchen, Tänzen und Büttenreden.

Der Einstieg in den ansonsten lautstarken Abend war ein stiller: Die Moderatoren Markus Feix und Björn Limycz lieferten einen Dialog ab, der aus beschriebenen Plakaten bestand. Im Wechsel wurden diese dem Publikum präsentiert: „Ich suche mein ,Herzlich willkommen’-Plakat“, äußerte sich Feix, und Limycz antwortete mit: „Dann beeil dich.“ Wieder Feix: „Improvisier was!“, Limycz: „Improvisieren? Die Plakate sind vorgedruckt.“ Letztlich hatten beide Moderatoren ein Begrüßungsplakat, der närrische Abend konnte starten. Die Riedelberger „Mädedonzgrupp“, bestehend aus Paula Huber, Lena Grünbauer, Marie Agne, Amelie Buchholz und Katharina Schwarz legte eine kollektiv-kesse Sohle aufs Parkett, von Selina Haller und Nathalie Ehrensberger trainiert, zeigten die jüngsten Beteiligten des Abends, wie man sich zu wummernden Bässen am besten bewegt. Umfangreich beteiligt war auch diesmal der Karnevalsverein Obersimten, deren Vorsitzender Julian Hunsicker gab – nicht zum ersten Mal im Riedelberger DGH – den „Labbeduddel“. In herrlich schrägem Outfit (vor allem das Gebiss war schauerlich) bot der Gute einige Einblicke in sein Eheleben. Nicht besonders hilfreich ist es, wenn man von der Polizei angehalten wird und die Gattin auf Beifahrersitz stur die Wahrheit sagt. Der „Polizeipolizischd“ mahnt an, dass statt Tempo 50 satte 100 gefahren wurde, Labbeduddels Ausrede mit dem Tempomat macht die Angetraute zunichte: „Mir hann doch gar ke Tembomat!“ Auch, dass de Labbeduddel nie angeschnallt ist, erfährt der Polizist. De Labbeduddel faltet seine Gnädigste ordentlich zusammen, der Polizist fragt: „Is der immer so wieschd?“ Darauf die Frau: „Nee, nur wenn er gesoff hat.“ Feuerwasser hatte die Rothaut nicht intus, die zum ersten Mal ein Bütt-Gastspiel bei den Riedelberger Narren gab. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker sah aus wie Häuptling Sitting Bull mit Brille, er bot einen gereimten Einblick in den stressigen Alltag eines Verbandsbürgermeisters: „Empfiehlt sich schnell mit ernster Miene. Termine, Termine, Termine.“ Als kess aufgebretzeltes Enkelchen und wilde Oma enterten Björn Limycz und Marcel Huber die Bütt. Zwar ist die Großmutter auf einen Rollator angewiesen, an ihrer Lebensfreude knapst das aber nichts ab. Sie erzählt, dass sie wieder in die Fahrschule geht, um den Busführerschein zu machen. Die Enkelin will wissen, warum das mit 85 noch sein müsse. Die Oma erklärt, dass sie im Auto von einem Polizisten angehalten wurde. „Der hat gemeent, ich soll besser Bus fahre.“ Orientalisches Flair bekam der Abend durch den Auftritt der „No Names“. Das Männerballett der Obersimter Karnevalistenschar kam wie aus 1001 Nacht daher, inclusive Kamelkostüm, fliegendem Teppich und rauchender Wunderlampe: Herdard Wendel, Marc Seibel, Martin Oberer, Tobias Engelbert, Michael Hertzler, Mike Unkauf, Christian Schaaf. weitere Programmpunkte Fabienne und Mario Ehrensberger als „Babba & Madame“ im gereimten Vater-Tochter-Zwiegespräch; Tanzgruppe „Rasselbande“ des Karnevalsvereins Obersimten; Norbert Feix, Angelika Huber, Monika Feix, Helena Feix. Sonja Haller, Isabella Schmitt als „Dienstagsturner“ mit dem Lied „Wieder mal zu haben“; Bernd Hunsicker mit der Büttenrede „Eheprobleme“; Markus Feix, Norbert Feix, Dominik König, Björn Limycz, Jan Scherer, Stefan Wagner, Patrick Eitel, Mario Ehrensberger, Sebastian Altoe als „Riedelberger Männerballett“; Alleinunterhalter: Joachim „Woddel“ Wadle (Münchweiler).

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