Clausen Viele Ideen, wie das Dorf attraktiver werden kann

Das Rathaus könnte zum Dorfgemeinschaftshaus und zentralen Treffpunkt werden.
Das Rathaus könnte zum Dorfgemeinschaftshaus und zentralen Treffpunkt werden.

Der dringendste Wunsch der Clauser ist die Umgestaltung des Dorfplatzes. Am besten wäre es, so das Ergebnis der Dorfmoderation, wenn daraus ein Mehrgenerationenplatz mit hoher Aufenthaltsqualität wird. Doch ein neuer zentraler Platz ist nicht der einzige große Wunsch der Dorfbewohner.

Das Zusammenführen engagierter Bürger, die ihr Dorf weiterbringen wollen, war das Ziel der drei Workshops im Rahmen der Dorfmoderation in Clausen. Am Ende war klar erkennbar, wo im Dorf der größte Handlungsbedarf besteht: Der derzeitige Dorfplatz missfiel den meisten Teilnehmern. Und so steht er in der Prioritätenliste ganz oben. Die Neugestaltung des Dorfplatzes zu einem öffentlichen Mehrgenerationenplatz lag mit 63 vergebenen Prioritätspunkten an der Spitze der Wunschliste. Das sei ein eindeutiges Zeichen, sagte Julia Kaiser vom Planungs- und Beratungsbüro Stadtgespräch aus Kaiserslautern. Ein weiteres großes Anliegen der Menschen im Ort ist die Einrichtung eines Dorfladens mit Bäckerei und Café.

Der erste Beigeordnete Clausens, Georg Schäfer, freute sich über die große Resonanz beim Abschlussabend. Für ihn war es „der wichtigste Abend, der Abend mit Knackpunkt, wohin es mit unserer Gemeinde künftig gehen soll“, wie er betonte. Für Stadtplanerin Julia Kaiser waren alle Workshop-Abende wichtig, jedoch würde das abschließende Treffen mit der Festlegung der Prioritäten den Weg der künftigen Entwicklung der Gemeinde aufzeigen. Das Büro Stadtgespräch wird die Projekte anhand der Rangfolge planerisch ausarbeiten und im Gemeinderat vorstellen. Der Rat entscheidet dann, welches Projekt als erstes angegangen werden soll. Kaiser bemerkte, dass der Gemeinderat Projekte herausgreifen könne, ohne direkt die bewerteten Schwerpunkte zu berücksichtigen. Danach werde Stadtgespräch ein entsprechendes Konzept erstellen. „Ich hoffe, dass wir bis Ende des Jahres ein ausgearbeitetes Konzept aller Priorisierungen in den einzelnen Bereichen vorlegen können“, sagte Kaiser.

Bis zu 65 Prozent Förderung

Hat sich der Rat auf bestimmte Projekte festgelegt, müssen Zuschüsse und Fördermittel beantragt werden. Sie wisse aus Erfahrung, dass zwischen 50 und 65 Prozent der Kosten gefördert würden, sagte Kaiser. Kaiser machte deutlich, dass nicht nur gemeindliche, sondern auch private Maßnahmen zur Dorfentwicklung gefördert werden. Hier liege die Förderung bei 35 Prozent, maximal 30.000 Euro. Die zeitliche Begrenzung der geförderten Maßnahmen liege momentan bei sieben Jahren. Dies bedeute, schilderte sie den aufmerksam zuhörenden Besuchern, dass Anträge in diesem Zeitraum ebenfalls priorisiert behandelt werden würden. Private Interessenten können ihre Vorhaben mit dem Planungsbüro besprechen, betonte Kaiser.

Die Planerin stellte die hohe Beteiligung der Bürger heraus. So hätten im Durchschnitt 50 Personen – „das finde ich richtig gut“, so Kaiser – aktiv an den Workshops teilgenommen. Die Gemeinde liege damit, im Vergleich mit den Einwohnerzahl in den „Top drei“ aller Projekte, die derzeit von ihrem Büro bearbeitet würden.

Kinder wollen größeres Sportangebot

Der Workshop von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren sei ebenfalls auf ein sehr großes Interesse gestoßen. Die Fragebogenaktion und das Ergebnis des Workshops werde nicht in die Prioritätenliste der Erwachsenen einfließen. In Gesprächen mit der Gemeinde soll erörtert werden, wie die Ideen und Wünsche der jungen Generation integriert werden könnten, betonte Kaiser. Die Dorfjugend wünschte sich eine Verbesserung des Freizeit- und Sportangebotes (Skaterpark, Basketballplatz) und eine Kletterwand „die ist momentan ganz groß im Trend“. Auch ein Jugendtreff, der Ausbau von Veranstaltungen wie Jugenddisco und sogar die Verbesserung der Versorgungsmöglichkeiten mit Waren des täglichen Bedarfs, wie etwa einen Dorfladen, hatte der Dorfnachwuchs auf seiner Schwerpunktliste.

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