Dahn Stabwechsel bei der Tourist-Info: Die Nachfolgerin setzt auf das bewährte Konzept

Blick von der Wegelnburg bei Nothweiler. Die Burg war eine Station auf einer Wanderung in der Felsenland Sagenwoche.
Blick von der Wegelnburg bei Nothweiler. Die Burg war eine Station auf einer Wanderung in der Felsenland Sagenwoche.

Felsen, Burgen, Wald. Mit seiner Natur kann das Dahner Felsenland punkten. Auch im Vergleich zu anderen Ferienregionen. Und Urlauber schätzen die Angebote in der Natur seit der Pandemie erst recht: Gefragt wie nie war etwa die Sagenwoche. Für die Touristiker ist das eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges. Daran soll auch der bevorstehende Stabwechsel bei der Tourist-Info nichts ändern.

Insgesamt 350 Teilnehmer haben die Mitarbeiter der Tourist-Info der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland bei den Wanderungen und Abendveranstaltungen der Felsenland Sagenwoche gezählt. Und es wären noch einige mehr gewesen, hätten sie nicht aus Platzgründen Absagen erteilen müssen. Bei der Führung auf dem Busenberger Drachenfels mussten sogar Gruppen gebildet werden, weil 100 Teilnehmer kamen. Die erste Anmeldung für eine der Abendverstaltungen auf einer Burg seit schon Anfang Februar gekommen, stellt Anette Lang fest.

So viel Zuspruch hätten sie noch nie gehabt, meint sie. Eine Resonanz, mit der auch Jacques Noll sehr zufrieden ist. Er hat in diesem August zum letzten Mal die Gäste auf den Burgen begleitet, zumindest in seiner Funktion als Leiter der Tourist-Info im Dahner Felsenland. Denn zum Jahresende wird der 63-Jährige in Ruhestand gehen und den Stab weiterreichen an seine Stellvertreterin Anette Lang. Ihr Nachfolger soll Adrian Stilgenbauer werden.

Werbung weiterhin wichtig

Eine Übergabe könnten sich beide eigentlich ersparen, denn sie arbeiten seit zehn Jahren eng zusammen in dem Team, das derzeit aus drei Vollzeitkräften, einer Halbtagskraft und einer Auszubildenden besteht. Im Juli 2013 hatte Jacques Noll die Leitung der Tourist-Info vom ausscheidenden Peter Zimmermann übernommen und war damit nach 20 Jahren als Touristiker in Hauenstein zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Denn die liegen in Dahn, wo er herstammt und wo im Steueramt der Verbandsgemeinde seine Verwaltungslaufbahn begonnen hatte. Als er schließlich nebenberuflich eine Weiterbildung zum Betriebswirt Tourismus absolvierte, kreuzte sich sein Weg bereits mit jenem von Anette Lang. Die Reisekauffrau absolvierte die gleiche Weiterbildung und arbeitete in der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland in der Tourist-Info.

Mit der Chemie im Team hat es in den zurückliegenden Jahren gestimmt. Gerade in einem so kleinen Team ist das ein großer Pluspunkt. Zumal in diesem Bereich viel Flexibilität von den Einzelnen gefragt ist. Ob bei der individuellen Beratung der Urlauber oder beim Werbeauftritt bei der Urlaubsmesse CMT und dem Mannheimer Maimarkt. Die Werbung für die Region steht für Jacques Noll und Anette Lang an oberster Stelle. „Sich auf Lorbeeren auszuruhen, geht nicht“, sagt sie bestimmt. Daran ändert auch nichts der große Zuspruch, den das Dahner Felsenland in den vergangenen Jahren erfahren hat. „Wenn Gästezahlen zurückgehen, hat man schon verloren“, sagt Noll.

Vorkrisenniveau längst wieder erreicht

Das war in den letzten Jahren nicht der Fall. Mit Ausnahme der Pandemiezeit. Die traf Gastronomen und Gastgeber im Dahner Felsenland – wie in allen Urlaubsregionen – hart. Zumal 2019 die Übernachtungszahlen gerade auf einen Höchststand geklettert waren. Doch das Vorkrisenniveau mit etwa 240.000 Übernachtungen hat die Tourismus-Region seit dem Ende der Pandemie inzwischen wieder erreicht. 2022 verzeichnete das Statistitische Landesamt sogar 244.807 Übernachtungen in der VG Dahner Felsenland. Damit bleibt die Region klarer Spitzenreiter im Landkreis Südwestpfalz, wo es insgesamt 443.427 Übernachtungen gab.

Für die Verbandsgemeinde ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Darauf verweist auch eine Studie von IHK, Pfalztouristik und Zukunftsregion Westpfalz, die für 2019 einen touristischenBruttoumsatz von 110 Millionen Euro errechnet. Daran dürfte die Verbandsgemeinde einen bedeutenden Anteil haben; genaue Zahlen werden jedoch erarbeitet und sollen im Laufe dieses Jahres präsentiert werden.

Auch 2023 wird ein gutes Jahr

Auch für 2023 sind die Touristiker zuversichtlich. Gastgeber hätten zwar schon gemerkt, dass Urlauber nun zunehmend Ferien im Ausland buchten, stellen sie fest. Aber der Trend zu Urlaub in Deutschland sei ungebrochen, wenn auch inzwischen kurzfristiger gebucht werde. Das Inland profitiere letztlich auch von Hitzewellen im Süden, da könne gerade der Pfälzerwald punkten. „Unser Plus ist die Natur, die Vielfalt“, sagt Anette Lang. Und auch dafür müssen sie und ihre Kollegen im Team auf jeden Fall ein besonderes Faible haben: Spaß am Wandern und Liebe zur Natur gehören hier sozusagen zur Stellenbeschreibung.

Dass mit dem Pfund Natur nicht nur gewuchert wird, sondern dieses auch gepflegt und erhalten werden muss, ist ihnen bewusst. „Qualitätssicherung“ ist daher für Noll und Lang ein wichtiges Stichwort. Es betrifft viele Ebenen. Angefangen bei der von der Verbandsgemeinde eingerichteten Wander- und Radwege-Infrastruktur mit 16 Premiumwander- und Spazierwegen, 43 örtlichen Rundwanderwegen und einem grenzüberschreitenden Radwegenetz bis hin zu den Unterkünften privater Gastgeber und nicht zuletzt dem Service der Tourist-Info.

Erfolgreicher Vergleich mit anderen Ferienregionen

Dass die Region auf einem guten Weg ist, zeigt der erfolgreiche Vergleich mit anderen Ferienregionen. Zuletzt etwa hat die Hahnfels-Wandertour bei Erfweiler im Wettbewerb des Wandermagazins um Deutschlands schönsten Wanderweg einen veritablen Platz 6 belegt. Und für das gesamte Wanderangebot inklusive wanderfreundlicher Gastronomie und Veranstaltungen ist das Dahner Felsenland 2019 als erste Region in der Pfalz vom Deutschen Wanderinstitut als „Premium Wanderregion“ ausgezeichnet worden – eine Auszeichnung, die erst kürzlich für weitere drei Jahre erneuert wurde. Ein guter Weg, von dem sie in Dahn auch künftig unter neuer Regie nicht abweichen wollen.

Sie und ihre Kollegen sind mit Herzblut dabei: Jacques Noll und Anette Lang, Leiter und stellvertretende Leiterin der Tourist-In
Sie und ihre Kollegen sind mit Herzblut dabei: Jacques Noll und Anette Lang, Leiter und stellvertretende Leiterin der Tourist-Info des Dahner Felsenlandes. Wenn Jacques Noll Ende 2023 in Ruhestand geht, wird Anette Lang seine Nachfolgerin.
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