Verbandsgemeinde Rodalben So populär wie dieser Rote ist kein Schwarzer – und erst recht kein Blauer

Im Rodalber Stadtrat und im Verbandsgemeinderata gibt es künftig fünf Fraktionen.
Im Rodalber Stadtrat und im Verbandsgemeinderata gibt es künftig fünf Fraktionen.

Es kam nicht ganz so dick, wie mancher in Rodalben befürchtet hatte. Zwar zog die AfD in Stadt- und Verbandsgemeinderat ein, zweitstärkste Kraft wurde sie nicht.

Im Stadtrat Rodalben ist die CDU ihre absolute Mehrheit los. Die Partei hat in fünf Jahren nicht allzu viel zustande gebracht. Das lag zum einen daran, dass Stadtbürgermeister Claus Schäfer ein Politneuling war, der dann auf eine CDU-Fraktion traf, die anscheinend nicht wusste, wie der politische Prozess vom Einbringen eines Antrags bis zur Beschlussfassung und Auftragsvergabe abläuft. Dazu kam die unsägliche Grundstücksaffäre sowie das lange Hin und Her um den Kindergartenbau. Trotzdem bleibt sie mit 45,6 Prozent der Stimmen und zehn Sitzen stärkste Kraft. Neben der AfD, die erstmals im Stadtrat vertreten ist und vier Sitze gewann, ist die FWG zurückgekehrt, die zwei Mandate errang. Sie käme als möglicher Koalitionspartner der CDU infrage.

Auch im Verbandsgemeinderat blieb die CDU die stärkste Kraft (43,2), büßte nur einen Sitz ein. Die SPD schrumpfte um 6,4 Prozentpunkte auf 21,5 Prozent und büßte zwei Sitze ein. Drittstärkste Kraft ist die AfD mit 17,4 Prozent und fünf Sitzen. Auch hier könnte die CDU ein Bündnis mit der FWG anstreben.

Bemerkenswertes tat sich in Clausen, Donsieders und Leimen. Die Freie Wählergemeinschaft Clausen feierte einen furiosen Sieg. Jens Dresen wurde zum Bürgermeister gewählt, die FWG gewann im Rat mit 56,1 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit, stellt neun der 16 Räte. Die CDU hat sich halbiert, statt zwölf sind es jetzt noch sechs Sitze, das ist ein Debakel für den gescheiterten Bürgermeisterkandidaten und CDU-Chef Georg Schäfer.

Spitzer liegt vor Bäuerle

In Donsieders hat die SPD nicht nur die Bürgermeisterwahl verloren, sie büßte auch ihre Ratsmehrheit ein und liegt gleichauf mit der Wählergruppe des neuen Bürgermeisters Rainer Peifer (beide fünf Sitze). In Leimen hat Alexander Frey (FWG) nur knapp die Bürgermeisterwahl gewonnen. 26 Stimmen hatte er Vorsprung auf CDU-Mann Klaus Germann. Im Rat hat Frey seine Hausmacht verloren. Die FWG kommt jetzt auf fünf Sitze, die CDU verfügt über sieben (2019: vier).

2025 steht in der Verbandsgemeinde Rodalben die Wahl des Bürgermeisters an. Ein Blick auf die Personenstimmen zeigt: Peter Spitzer von der SPD ist der beliebteste Politiker in der Verbandsgemeinde, er erhielt 6645 Stimmen. Das sind 1001 Stimmen mehr als der populärste CDU-Mann erhielt: Der heißt Timo Bäuerle, kommt aus Münchweiler und hat gerade acht Monate lang den erkrankten SPD-Bürgermeister Wolfgang Denzer vertreten.

Spitzer, zugleich populärster Politiker im Kreis, hat sich bereits festgelegt, er will Landrat werden. Wer käme dann bei der SPD als Bürgermeisterkandidat in Frage? Da ist niemand in Sicht. Bei der CDU ist Rodalbens wiedergewählter Stadtbürgermeister Claus Schäfer der zweitbeliebteste Mann. Aber ob der selbstständige Raumausstatter sein Unternehmen aufgeben würde? Kaum vorstellbar. Also doch Diana Matheis?

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