Kreis Südwestpfalz Rom statt Bechhofen

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„Sind auf der Alm die Wiesen kahl, zieht’s die Kuh ins Lambschbachtal“, hatten die 40 Aktiven des Freizeitclubs Lambsborn angekündigt. Auch 200 Besucher zog es am Samstag ins Lambsbachtal. Ausschließlich Einheimische und Vereinsmitglieder bescherten ihnen im Dorfgemeinschaftshaus über fünf Stunden einen vergnüglichen, kurzweiligen Abend.

Büttenreden, Slapstick und Tanzdarbietungen wurden in einem ausgewogenen Rahmen dargeboten. Um 20.11 Uhr zog der Elferrat zu den Klängen von „Bergvagabunden“ in den Saal ein. Das närrische Präsidium war einheitlich gekleidet; auch die in der Mehrzahl vertretenen Damen im Präsidium hatten Lederhosen an. „Der Narr, der Berg, der Spaß und wir“, erklärte Sitzungspräsident Thomas Bleyer zum Motto der kommenden Stunden. Der Protokoller mit Gesang (Hubert Jung) ließ das vergangene Jahr Revue passieren: „Ihr Flüchtlinge kommet, oh kommet doch all“. Zur Untermauerung ließ er das obligatorische „Wir schaffen das“ folgen. Auch als es um die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land zum Schnäppchenpreis von 6,7 Millionen Euro ging: „Wir schaffen das.“ Auch die „Almdudler“ alias die „Spaßvöchler“ setzten sich mit dem Fifa-Skandal auseinander. Die Putzfrau (Antje Knoblauch) schilderte ihre Erfahrungen mit der Polizei und mit ihren Artgenossinnen: „Manche Fraue kenne anziehe, was se wolle, denne steht nix. Aber: Manche Männer kenne ausziehe, was se wolle, denne steht aa nix.“ Mit einer besonderen Sprungseil-Darbietung zeigte die filigrane Herren-Tanzgruppe in Lederhosen, dass es möglich ist, zeitgleich zu hüpfen und aus einem Weinglas zu trinken. Ihr Schuhplattler zum „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ ließ den Saal erstmals toben. Schon war eine Zugabe fällig. Als Stimmungskanone präsentierte sich auch Lambsborns Heinz Becker (Dominik Hinz). Wegen Durchfalls sollte er auf Anraten eines Bekannten drei Bananen zu sich nehmen. „Die erscht Banan hat so weh geduu, dass ich die zwee annere gess hab.“ Auch Witze über die Nachbargemeinde Bechhofen fehlten nicht: „Wisse Ihr, warum de Nero 64 nach Christus Rom angesteckt hat? Weil’s Bechhofe sellemols noch net gebb hat.“ Mit einem Slapstick über Werbemethoden setzten Kirsten Jung und Pascal Agne einen weiteren Höhepunkt. „Liebe Patienten, liebe Patientinnen, liebe Simulanten“, berichtete Oliver Scheffe als Sanitäter von seinen Erfahrungen in einer Klinik. „Bei uns werden die Notfälle auf den Flur gestellt. Das heißt dann, ,Die Untersuchung ist im Gange’.“ Auch über eine Entzugs-Abteilung konnte er berichten: Dort tanzten die (Metha) Don Kosaken. Die Lambsborner Cow-Girls zeigten einen ansprechenden Line-Dance und brachten die Besucher mit dem „Kufsteinlied“ zum Schunkeln. Der Auftritt von Professor Krimsekt (Peter Bleyer) führte die Zuhörer dann ins Reich der Tiere: Der Lambsborner Kuckuck sei vom Aussterben bedroht. Auch gab der Professor praktische Tipps: „Iss Bohnen bis zum Abendbrot, dann sind nachts die Mücken tot.“ Anja Knapp und Iris Pfeifer berichteten als „Frau unter 50 und Frau über 50“ von ihren Erfahrungen. „Hasche abgenomm?“ – „Nee, ich hab’ mich ausenannergelebt.“ Peter Maffay alias Peter Bleyer war der bärtige Stargast des Abends. Nahe am Original sang er „Über Zweibrücken musst du gehn, dann kannst du Lambsborn fast schon sehn. Schlag den Weg nach Martinshöhe ein, denn nach Bechhofen will ich nicht rein.“ Musikalisch wurde der Abend von der Band „Airport“ begleitet. Die Damen vom Elferrat stellten tanzend ihr Können unter Beweis, und „Es Hedwich und es Emmche“ (Caroline Agne und Oliver Scheffe) rundeten den Abend mit einer Büttenrede ab. Zum Finale betraten noch einmal alle Aktiven die Bühne und wurden vom Publikum begeistert gefeiert. (nzg) INFO Die Lambsborner Kappensitzung wird am Samstag, 30. Januar, im Dorfgemeinschaftshaus wiederholt. Karten für je acht Euro gibt es bei Günter Agne, Telefon 06372/6628. Am Fasnachtssonntag, 7. Februar, beginnt um 14.33 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus der Kindermaskenball mit Auftritten; Eintritt frei.

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