Kreis Südwestpfalz Polizei sucht Hinweise auf brutale Schläger

DELLFELD. Die Zweibrücker Polizei hat noch keine näheren Hinweise auf die sechs Männer, die vergangene Woche in der Nacht von Freitag auf Samstag vier junge Männer auf der Zufahrt zum Scheunenfest in Dellfeld verprügelten (wir berichteten am Sonntag). Auch zum Motiv ist nichts bekannt. Die Ermittlungen laufen noch, so die Polizei. Zu einem der Täter gibt es nun eine Beschreibung.

Die jungen Leute im Alter von 18 bis 24 Jahren waren gegen 2 Uhr auf der Zufahrt zum Festgelände in Dellfeld unterwegs, als neben ihnen plötzlich zwei Autos gehalten hätten. Sechs Männer seien ausgestiegen und hätten auf die Vierergruppe eingeschlagen. Der Polizei sei das Vorgehen der Schläger als brutal geschildert worden. Alle vier Opfer hätten erhebliche Verletzungen am Kopf und im Gesicht erlitten, zwei der jungen Männer mussten ins Krankenhaus, sind nach Angaben der Polizei aber bereits wieder entlassen. In der gleichen Nacht etwa um Mitternacht wurde auch auf einem Waldparkplatz nahe dem Verope-Gebäude ein Auto angesteckt. Die Besitzer konnten, als sie zum Parkplatz zurückkamen, das Feuer selbst löschen. Das Auto parkte nahe der sogenannten Römerstraße, die parallel zur Autobahn vom Zweibrücker Flugplatz an die Anschlussstelle Walshausen führt, von wo man auch nach Dellfeld gelangt. Das ist zwar nicht allzu weit vom Scheunenfest entfernt, und auch von der Zeit her passt es, aber die Polizei geht nicht von einem Zusammenhang mit der Schlägerei aus. Eine Besucherin berichtete der RHEINPFALZ, auf dem Fest habe am Freitag eine aggressive und gewaltbereite Stimmung geherrscht, Helfer der Landjugend seien nicht vor Ort gewesen, die Ordner am Eingang betrunken und die Toilettenwagen unbeleuchtet. Diese Vorwürfe bringen David Moll aus dem Vorstand der Landjugend auf die Palme. „Ich kann mir nicht erklären, woher diese Beschwerde kommt. Es war eine fröhliche und friedliche Veranstaltung mit einem angenehmen Ambiente“, bekräftigt er. Rund 25 Helfer der Landjugend seien an und um die Bühne verteilt gewesen und dass die Ordner betrunken gewesen sein sollen, sei schlichtweg eine Lüge. Besonders fuchst ihn die Behauptung, dass die Stimmung aggressiv gewesen sei. „Wir haben extra den Fokus auf die Sicherheit gelegt und darauf, jeden Krawall im Keim zu ersticken. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Besucherin direkt an uns wendet. Wir sind immer offen für Verbesserungen“, so Moll. Er vermutet hinter den Vorwürfen schlichtweg Miesmacher und Neider. Besagte Besucherin schrieb auch, dass es mehrere Schlägereien gegeben habe, einige der Beteiligten seien vom Krankenwagen abtransportiert worden. Für Moll ist auch diese Behauptung haltlos. Er habe sich beim ASB erkundigt, „und die hatten außer Kleinigkeiten keine Vorfälle.“ Den Vorfall mit den vier verletzten jungen Männern bedauert Moll, doch die Organisatoren des Festes könne man dafür nicht verantwortlich machen. Der Festbetrieb sei um diese Zeit vorbei, und es sei außerhalb des Geländes gewesen. Die Landjugend habe aber bereits Kontakt mit einem der Opfer aufgenommen und sich erkundigt, wie es ihm mittlerweile geht. (mco/bfl)

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