Kreis Südwestpfalz Immer gut Gewinn im Wald

Im Vergleich zu anderen Gemeinden macht Reifenberg mit seinem Wald recht hohen Gewinn. In den vergangenen elf Jahren seien es im Durchschnitt 8600 Euro im Jahr gewesen, sagte Revierförster Hermann Gries in der Ratssitzung am Mittwoch im Nebenraum der Gaststätte Schnur auf dem Stockborner Hof. „Mit 8600 Euro sind wir gut dabei“, fand er. In der Verbandsgemeinde liege Reifenberg in der Spitzengruppe.

Zu den Ausreißern nach oben und unten zählen die Jahre 2008 mit einem Plus von 24 000 Euro und 2012 mit einem Minus von 2400 Euro. Nicht beunruhigend fand Gries dagegen das Minus von 4800 Euro vergangenes Jahr, das Bürgermeisterin Michaela Hüther eingangs angesprochen hatte: „Ein so hohes Minus hat uns schon gewundert.“ Diese Zahl sei aber „wie schon öfter der Buchung geschuldet“, klärte Gries auf. Der Forst habe 2014 Holz eingeschlagen und verkauft, aber ein Teil des Geldes – 7000 Euro – sei erst 2015 überwiesen worden. Während in den Büchern des Forstes ein Plus steht, verbucht die Verbandsgemeinde das Geld erst, wenn es auch da ist. „Da müssten wir ja ’15 ein super Ergebnis haben“, warf Anna-Maria Dockweiler, die Leiterin der Finanzabteilung, ein. „Genau so sieht’s aus“, antwortete Gries. Fürs nächste Jahr plant der Förster mit einem Plus von 1800 Euro, wobei Gries immer wieder erklärt, dass er eher vorsichtig plane und sich dann über ein höheres Plus freut anstatt umgekehrt. Oder wie es Hans Lauer ausdrückte: „Bisher war’s immer so: Er hat 1000 reingeschrieben und achteinhalb rausgeholt.“ Werner Lenhart hatte zuvor angemerkt, dass ein Plus von 1800 Euro etwas mager sei, wenn man Holz im Wert von 30 000 Euro einschlägt. Da auch Fixkosten unter anderem für die Versicherung und den Förster unabhängig von der Holzmenge anfallen, fragte er, ob sich der Gewinn steigern ließe, wenn man mehr Holz macht. Er könnte noch mehr Holz hauen, räumte Gries ein: 570 Festmeter werden dieses Jahr gefällt, knapp 1000 wären auf den 117 Hektar Gemeindewald möglich, ohne dass der Wald dadurch kleiner wird. Allerdings riet er davon ab, mehr Bäume zu fällen, um kurzfristig mehr Geld einzunehmen: „Wir denken in Jahrzehnten, wenn nicht sogar Jahrhunderten.“ Ein Bauer könne kurzfristig auf Preisschwankungen reagieren und nächstes Jahr Mais statt Weizen anbauen. Im Forst sei das anders: „Wenn wir uns für Eiche entschieden haben, dann haben wir 200 Jahre Eiche.“ Nächstes Jahr werden in Reifenberg vor allem Buchen gefällt: 350 Festmeter. Dazu kommen je 60 Festmeter Eiche und Lärche, 50 Festmeter Fichte, 30 Festmeter Douglasie und 20 Festmeter Birke. Gut 500 Festmeter werden verkauft, der Rest bleibt im Wald liegen. Dazu zählen Äste, die nicht verkauft, aber beim Einschlag mitgerechnet werden. (bfl)

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