Clausen Ideen der Bürger finden sich im Dorferneuerungskonzept wieder

Trist und öde wirkt der Clauser Dorfplatz. Er soll zum Mehrgenerationenplatz umgestaltet werden.
Trist und öde wirkt der Clauser Dorfplatz. Er soll zum Mehrgenerationenplatz umgestaltet werden.

Was war denn da los? Über 30 Bürger kamen in den Clauser Gemeinderat und zeigten ihr Interesse am Konzept zur Umgestaltung des Dorfplatzes. Es ging aber nicht nur um den Dorfplatz, sondern um die Dorferneuerung insgesamt.

Unter dem Motto Clausen weiterdenken, machen Sie mit, aktiv für die Zukunft“ stand die Dorfmoderation in Clausen. Ergebnisse daraus flossen in die Planungen zur Dorferneuerung ein. Das Planungsbüro Stadtgespräch aus Kaiserslautern informierte in der Gemeinderatssitzung über den aktuellen Stand des Dorferneuerungskonzeptes, die Maßnahmenliste und die weitere Vorgehensweise.

Zwei „dicke Brocken“ in Sachen Dorferneuerung stellte Planerin Julia Kaiser in den Vordergrund: die mittel- bis langfristige Modernisierung und möglichst barrierefreie Umgestaltung des Rathauses für rund 810.000 Euro. Besonderheit sei dabei, dass das Rathausgebäude im Eigentum der Gemeinde ist. Die kostspieligste Maßnahme aber dürfte die Neugestaltung des Dorfplatzes zu einem Mehrgenerationenplatz werden. Es geht dabei um eine Gesamtfläche von 7240 Quadratmeter, den Rückbau des Kiosks und die Umgestaltung für eine Gesamtsumme von 1,3 Millionen Euro.

Umgestaltung von Freiflächen

Bei der Neugestaltung des Dorfplatzes zu einem Mehrgenerationenplatz – vorgesehen ist eine neue Strukturierung, eine regionaltypische Bepflanzung und die Aufstellung von Spielgeräten – soll auch die versiegelte 3400 Quadratmeter große Fläche verändert werden. Rund 875.000 Euro sind hier vorgesehen. Für 30.000 Euro soll die öffentliche Toilettenanlage erneuert werden. Für etwa 360.000 Euro soll der ehemalige Minigolfplatz (rund 3600 Quadratmeter) naturnah umgestaltet werden, für die Modernisierung der Grillhütte sind 20.000 Euro vorgesehen. 50.000 Euro sind für den Rückbau des Kiosks eingeplant. Für den Fall, dass der ehemalige Kiosk saniert und neu genutzt werden soll, müssten 96.000 Euro eingeplant werden.

Die Neugestaltung des sogenannten Rentnerparks (Freifläche Hauptstraße links aus Richtung Merzalben kommend) mit dem Aufstellen von Spiel- und Bewegungsgeräten, dem Bau einer Boulebahn, der Erneuerung der Sitzgelegenheiten und mehr auf einer Fläche von etwa 1000 Quadratmetern würde rund 120.000 Euro kosten, so das Planungsbüro. Für die Neugestaltung des Platzes am Denkmal (Instandhaltung der Brunnenanlage, Ergänzung der Sitzgelegenheiten) wurden 82.500 Euro angesetzt.

Gemeinderat befasst sich mit Umsetzung

Wie Kaiser mehrfach betonte, laufe das Förderprogramm zwischen zehn und zwölf Jahren. Die Maßnahmen seien acht Jahre priorisiert. Sie unterstrich, dass die angesetzten Kosten jeweils nur grob geschätzt seien und man versucht habe, die momentan stark gestiegenen Bau- und Baumaterialpreise zu berücksichtigen. Alle Vorhaben müssten jetzt im Gemeinderat besprochen werden; Änderungen seien jederzeit möglich, sagte Kaiser. Sie lobte die hohe Beteiligung und das große Interesse der Bürger. Es sei überdurchschnittlich, wie die einzelnen Arbeitsgruppen besetzt seien und auch bei der Ratssitzung sei festzustellen, dass die Bürger an der Fortentwicklung ihres Dorfes stark interessiert seien.

„Streichen Sie keine Projekte. Stellen Sie sich breit auf. Vielleicht will man sie in ein paar Jahren doch angehen, dann müsste wieder mit Planung und Ausarbeitung ganz von vorne begonnen werden“, riet Kaiser dem Gemeinderat. Sie wies darauf hin, dass zum Jahresende 2022 26,4 Prozent der Clauser über 65 Jahre alt gewesen seien, 18,9 Prozent seien unter 20-Jährige. Man habe deshalb auch ein ausgewogenes Konzept für die jüngeren Generationen entwickelt. So seien die Verbesserung und der Ausbau von Naherholung, Tourismus, Wandern, Radfahren, Sehenswürdigkeiten und ÖPNV ebenfalls berücksichtigt.

„Herzensangelegenheiten“ im Plan enthalten

Zwar seien mit den Großprojekten schon die „Herzensangelegenheiten“ der Clauser Bürger aufgegriffen worden, es gelte auch hier nochmals Schwerpunkte zu setzen, die Vorschläge und das finanzielle Budget zu prüfen, so Kaiser. Der Gemeinderat müssen beschließen, was wann angegangen wird. Ziel sei es, dass dem Planungsbüro bis Anfang 2024 ein Beschluss vorliege, damit die erforderlichen und möglichen Förderungen beantragt werden können.

Der erste Beigeordnete Georg Schäfer, der den in Urlaub befindlichen Bürgermeister vertritt, erklärte auf RHEINPFALZ-Nachfrage zur Vorstellung: „Das entspricht dem, was in der Dorfmoderation unter Beteiligung der Bürger entwickelt wurde. Es ist aber bestimmt noch nicht abschließend. Wir beraten weiterhin noch zusammen.“

x