Riedelberg Glasfaser-Internet für Riedelberg?

Der Ausbau mit Glasfaser kommt auch auf dem Land voran.
Der Ausbau mit Glasfaser kommt auch auf dem Land voran.

Die Münchner Internet-Firma „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) will Riedelberg mit schnellem Internet ausrüsten. Ortsbürgermeister Christian Schwarz ist davon begeistert, will zuvor jedoch abwarten, welche Meinung sein Gemeinderat dazu hat.

Derzeit sind beim Riedelberger Internet zwischen 50 und 100 Megabits pro Sekunde im Download drin. Die meisten Häuser haben bereits diesen Anschluss, an sich ist das Internet-Tempo laut Schwarz in Ordnung. Problem: „Das Netz schwankt enorm“, sagt der Bürgermeister. Vor allem dann, wenn viele Häuser ins Internet gehen – also etwa abends – bricht das Internet teilweise zusammen, statt 50 bis 100 Megabits sind dann nur noch sechs Megabits pro Sekunde drin. Und auch die Riedelberger Aussiedlerhöfe – Jakobshof und Riedelberger Mühle – müssten laut Schwarz ans schnelle Internet angeschlossen werden. Auf den Höfen wohnen unter anderem Ärzte, die auch einen Teil ihrer Arbeit von daheim machen wollen, sagt der Bürgermeister. „Glasfaser-Internet ist ein ganz klarer Mehrwert für das Leben auf dem Land. Ich bin aufgeschlossen und finde solche Möglichkeiten gut“.

Weitere Orte im Gespräch

Die UGG ist im Kreis keine Unbekannte, derzeit schließt die Firma Contwig und Stambach ans schnelle Internet an, auch Kleinsteinhausen, Maßweiler und Bottenbach waren bereits fürs UGG-Glasfaser im Gespräch. Die Münchner Firma ist ein Zusammenschluss aus der Telefonica und der Allianz-Versicherung. UGG-Referent Marc Pauly erklärte bei einer Veranstaltung in Contwig, dass die neuen Glasfaser-Leitungen wesentlich schneller sind als die bestehenden Kupfer-Kabel. Rund 1000 Megabits pro Sekunde sollen im Download drinnen sein, ein Kupferkabel bietet nur bis zu 16 Megabits pro Sekunde. Auf die Praxis bezogen: Wo der Download eines hochauflösenden Spielfilmes aktuell über eine Stunde dauert, ist der beim Glasfaser-Netz binnen einer Minute erledigt.

Kupferkabel haben ein weiteres Problem: Je weiter der Hausanschluss vom Verteilerkasten entfernt ist, desto langsamer wird das Internet. Das ist bei Glasfaser nicht so. Die neuen Leitungen, so Pauly, seien für die kommenden 50 Jahre auf dem neusten Stand der Technik. Zudem seien die neuen Glasfaser-Leitungen umweltfreundlicher, brauchen rund 60 Prozent weniger Strom als Kupferkabel. Das liegt unter anderem daran, dass Glasfaser über Lichtsignale funktioniert.

Bachlauf ins Tal offenlegen

Zudem stellt Schwarz im Rat ein Projekt vor, den Wasserlauf zwischen dem Baugebiet im Hasengarten in Richtung Tal stärker in Szene zu setzen. Im Baugebiet könnte das Rinnsal begradigt und von den Pflanzen freigeschnitten werden. Schwarz stellt sich auch vor, einzelne Wasserspiele einzubauen. In Richtung Tal soll der Wasserlauf von den zuwuchernden Pflanzen befreit werden, zudem könnten einzelne Staustufen eingebaut werden, an denen auch mal Kinder und Hunde ans Wasser treten könnten. „Wir wollen da aber alles sehr natürlich halten und nichts zubetonieren“, fügt Schwarz an.

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