Hauenstein Früheres Landhotel soll wieder Urlauber beherbergen

 Das frühere Landhotel Wasgau soll nun wieder zum Hotel werden.
Das frühere Landhotel Wasgau soll nun wieder zum Hotel werden.

Das frühere Landhotel Wasgau ist verkauft und soll wieder ein Hotel werden. Die Pläne für eine Wohnanlage mit Penthousewohnungen sind damit vom Tisch. Der Gemeinderat hat dennoch die Veränderungssperre „Sondergebiet Tourismus“ verlängert.

Der Hotelkomplex mit 80 Zimmern hat schon öfter den Besitzer gewechselt. Jetzt hofft Bürgermeister Michael Zimmermann auf einen Investor, der das in die Jahre gekommene Objekt wieder in Schwung bringt. Erbaut wurde die Hotelanlage mit 5700 Quadratmeter Grundfläche in den 1970er Jahren als Abschreibungsobjekt zur Steuerersparnis. Die Zimmer waren als Eigentum an viele Einzelbesitzer verteilt. Später kaufte es ein einziger Unternehmer, der aber auch nicht glücklich damit wurde. Zeitweise versuchte es eine Hotelkette mit richtigen Schnäppchenangeboten von 49 Euro für zwei Nächte inklusive Frühstück. Zuletzt wurde das Objekt für rund drei Millionen Euro auf Immobilienportalen angeboten.

Urlaubsdomizil für Familien, Wanderer, Mountainbiker

Ob der neue Besitzer diese Summe gezahlt hat, ist nicht bekannt. Den Namen wollte Bürgermeister Zimmermann auch noch nicht nennen. Es sei ein Einzelunternehmer, der daraus wieder ein Eigentümer geführtes Haus machen wolle, das Urlaub für Familien, Mountainbiker und Wanderer anbietet. „Das ist uns viel lieber“, betont Zimmermann mit Blick auf andere Interessenten wie die Investorengemeinschaft, die aus den Hotelzimmern Miniwohnungen machen wollte und das Restaurant zu einer Praxis umgebaut hätte. Zudem hätte der viergeschossige Bau noch um eine weitere Etage aufgestockt werden sollen, um großzügige Penthousewohnungen zu schaffen. Diesem Plan stand die Veränderungssperre „Sondergebiet Tourismus“ entgegen, die allerdings vom Rat aufgehoben worden wäre, wenn dieser sich mit den Plänen der Investoren angefreundet hätte. Das braucht es jetzt nicht. Der Rat verlängerte am Dienstag trotzdem die Sperre, um auf Nummer Sicher zu gehen, falls der neue Besitzer doch noch seine Pläne ändert. Die Sperre gilt nun bis Oktober 2024.

Friedenskirche soll weichen

Noch in diesem Jahr will die Gemeinde die ehemalige Friedenskirche abreißen lassen. Die Planungen dazu wurden am Dienstag vom Rat für 14.400 Euro an ein Büro vergeben, das sich auch um detaillierte Schadstoffanalysen kümmern soll, um böse Überraschungen wie bei anderen Abrissobjekten zu vermeiden. Zimmermann betonte, dass der Abriss noch vor dem Winter erfolgen sollte, um zu vermeiden, dass sich dort Tiere ansiedeln, die in dem Kirchenbau überwintern wollen. Die Friedenskirche wurde 2021 profanisiert und an die Gemeinde mit der Maßgabe übergeben, dass sie auf jeden Fall abgerissen werden muss.

Als Grund für die Abrissverpflichtung vermutet Zimmermann die Befürchtung der Kirche, dass aus dem Gotteshaus eine Eventhalle werden könnte. Ein Plan, der zunächst eine Sanierung des maroden Bauwerks nötig gemacht hätte. An mehreren Stellen bröckele bereits der Beton ab, erzählt Zimmermann, der die Sanierungskosten auf eine dreiviertel Million Euro schätzt. Nach dem Abriss sollen auf dem Gelände bis zu acht Bauplätze entstehen. Aus dem Verkaufserlös will die Gemeinde die Abrisskosten decken.

Neue Abschlagszahlungen kommen

Die Hauensteiner erhalten in den nächsten zwei Wochen eine neue Abschlagsmitteilung des Elektrizitätswerks. Werkleiter Martin Pfeifer kündigte in der Ratssitzung die neuen Abschläge an und versprach, dass diesmal genau geprüft werde, ob die neuen Abschlagszahlungen auch plausibel sind. Im März hatte das Elektrizitätswerk im Dorf für Entsetzen gesorgt, als kurz vor dem Wochenende Briefe versandt wurden, die extrem gestiegene Abschlagszahlungen ankündigten. Bei manchen Kunden wurde ein Vielfaches des zuvor üblichen Betrags gefordert. Zimmermann und Pfeifer mussten telefonisch und über soziale Netzwerke die Bevölkerung beruhigen.

Ein Fehler bei der Berechnung hatte zu den exorbitant hohen Summen geführt, die vor dem Versand nicht noch mal nachgeprüft wurden. „Diesmal werden wir noch mal und noch mal kontrollieren. Das gibt keinen Schnellschuss“, versprach Pfeifer. Die neuen Abschläge werden nun gesenkt und mit bei der Jahresrechnung ganz genau gegengerechnet, erläuterte Pfeifer in der Sitzung. Man wolle den Kunden hier entgegen kommen, so der Betriebsführer.

Allerdings werden die momentan niedrigeren Strompreise auf dem freien Markt nicht an die Kunden weitergegeben. Laut Pfeifer habe der Strom für ein komplettes Jahr eingekauft werden müssen. „Wir haben keine Luft, um die Preise zu senken“, versicherte er. Im Oktober könne nach einem Neueinkauf der nächsten Strommengen über die Preise nachgedacht werden, kündigte er an.

x