Nothweiler Eine lange Wunschliste für die Dorferneuerung

Auf rund 640.000 Euro schätzen die Planer die Kosten für die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses.
Auf rund 640.000 Euro schätzen die Planer die Kosten für die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses.

2020 hat die Gemeinde Nothweiler ihre Dorfmoderation gestartet. In der Gemeinderatsitzung am Montag stellte Julia Kaiser vom Planungsbüro „Stadtgespräch“ aus Kaiserslautern das endgültige Konzept zur Dorferneuerung vor.

Eine umfangreiche Maßnahmenliste bildet den Schwerpunkt des Konzeptes. Neben den üblichen Punkten wie kostenlose Beratung und Förderung durch das Planungsbüro, Hilfe bei privaten Förderanträgen und Informationsveranstaltungen, ist eine gesteuerte Innenentwicklung des Dorfes angedacht, bei welcher ein „Leerstandslotse“ behilflich sein könnte. Mit einem Ausstattungs- und Möblierungskatalog für die innerörtlichen Flächen ist ein Wunsch der Bürger aufgenommen. In der Dorfmitte liegt den Nothweilerern besonders ihr Dorfgemeinschaftshaus am Herzen, wo sie sich eine Modernisierung oder Sanierung wünschen. Um die Maßnahmen zu erfassen, haben die Planer die Kosten grob geschätzt. Nach einer allgemeinen Formel für Baumodernisierungen hat Kaiser für das Dorfgemeinschaftshaus einen Investitionsbedarf von 640.000 Euro ermittelt, inklusive barrierefreiem Zugang, Erneuerung der Wärmedämmung, Verbesserung der Raumakustik und digitaltechnischer Gebäudeausstattung.

Eine weitere Maßnahme ist die Neugestaltung der Außenanlage als Dorfplatz für alle Generationen (200.000 Euro). Hierbei legt man Wert auf die Erhaltung der „Alten Eiche“, die Sanierung des Zeppelin-Brunnens, neue Bepflanzung des Platzes und Aufstellen von Sitzgruppen mit Tischen.

Die Modernisierung des Zechenhauses an der Erzgrube und die barrierefreie Gestaltung inklusive dem barrierefreien Umbau der dortigen Toilettenanlage waren gewünscht. Außerdem sollte die Außenanlage neu gestaltet, möbliert und teilweise gepflastert werden (144.000 Euro). Für den Wanderparkplatz an der Grenze wünscht man sich eine naturnahe Gestaltung. Für die Grün- und Freiflächen im Dorf erachtet man ein Gestaltungs- und Pflegekonzept (30.000 Euro) als sinnvoll.

Die komplette Neugestaltung und Modernisierung des Spielplatzes mit neuen Spielgeräten führt die Maßnahmenliste dann weiter auf (105.000 Euro). Die Neugestaltung der Grünfläche hinter der Buswartehalle ist mit 15.000 Euro eingestellt, die Instandhaltung öffentlicher Brunnenanlagen plus Freiflächen mit 20.000 Euro.

Beim Thema Verkehr und Versorgung schlugen sich Verkehrsberuhigungsmaßnahmen durch Tempo-30-Zonen, Geschwindigkeitsanzeigen und Geschwindigkeitskontrollen an den Ortseingängen, sowie deren Neugestaltung nieder (20.000 Euro), wofür die Gemeinde schon seit Jahren kämpft. Die Einbindung des Dorfes in die Landschaft/Ortsrandgestaltung, den weiteren Ausbau und die Anbindung an das überörtliche Netz der Radwege (50.000 Euro) und der Wanderwege (20.000 Euro) sowie die Entwicklung eines Beschilderungskonzeptes (20.000 Euro) zeigt das Konzept schließlich auf.

Der Gemeinderat hat den Entwurf einstimmig abgesegnet. Nothweiler ist als Schwerpunktgemeinde anerkannt und kann bei jeder Maßnahme mit einem Zuschuss von bis zu 65 Prozent rechnen. Das Konzept werde jetzt schriftlich ausgearbeitet, erläuterte Kaiser das weitere Vorgehen. Dann werde es zur Prüfung bei der Kreisverwaltung, der ADD und dem Innenministerium vorgelegt.

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