Kreis Südliche Weinstraße Wand als Stein des Anstoßes

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Wenn Ursula und Volker Klöck in ihrem Haus in der Maximilianstraße aus dem Fenster schauen, kommt ihnen oft der Trump-Wahn von einer Mauer an der Grenze zwischen USA und Mexiko in den Sinn. Vorbei ist die Zeit mit einem Biotop aus Weinbergen und Wildnis, kein Blick mehr auf Maikammer, Kirrweiler, die Kalmit oder die Maxburg, schimpfen die Klöcks. Stattdessen sei auf einer Länge von rund 250 Metern innnerhalb von zwei Wochen eine viel zu hohe „Sichtbehinderungswand“ entstanden. Über dieses Ausmaß seien die Anwohner nicht informiert worden. Die Fragen, die sich das Ehepaar vor diesem Hintergrund stellt, lauten: Machen Sportler einen solchen Lärm, dass es dieses hässlichen Klotzes bedurfte? Soll diese Monumentalwand als Abschreckung für die Maikammerer dienen oder als Outdoor-Kletterwand für Jugendliche? Oder als überdimensionale Werbefläche? Oder als Klagemauer für die Anlieger? „Mit gefällt die Mauer auch nicht“, gibt Stadtbürgermeister Werner Kastner (FWG) auf Anfrage zu. Schränkt aber ein, dass die meist vier bis fünf Meter hohe Mauer noch begrünt werde. Aber sie sei im Zuge des Bebauungsplans für die neue Schul- und Vereinssportanlage und nach einem Gutachten zum Schutz der Nachbarn beschlossen und gebaut worden. Dass damit Sichtbehinderungen verbunden seien, liege nun einmal in der Natur der Sache. Im Übrigen sei eine Lärmschutzwand von den Anliegern ausdrücklich gefordert worden. Die Pläne hätten öffentlich, ausgelegen und es seien keine großen Einwände erhoben worden. Wie berichtet, ist das Weinstraßenstadion hoffnungslos überlastet. Es war im September 2014, als der Stadtrat grünes Licht für die mit 2,8 Millionen Euro veranschlagte neue Anlage gab. Vorgesehen sind unter anderem ein Kunstrasen-Platz, vier Kunststoff-Laufbahnen, eine Weitsprunggrube, eine Hochsprung- und Kugelstoß-Anlage sowie ein kleineres Mini-Fußballfeld. Für ein Funktionsgebäude sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Deswegen wurde ein Abspeckkurs eingeschlagen.

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