Kreis Südliche Weinstraße Verseuchtes Militärgebiet

Den sofortigen Rückbau des auf der Gemarkung Wilgartswiesens gelegenen Konversionsgeländes im ehemaligen Militärgebiet „Langerkopf“ forderte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch. Nachdem sich die Pläne, dort einen Windpark anzulegen, zerschlagen hätten, müsse vom Land endlich etwas unternommen werden, damit die „Sauerei“, so Ortsbürgermeister Jürgen Brödel, beseitigt werde.

Ratsmitglied Dieter Ecker (Grüne) teilte mit, er habe nachgefragt und erfahren, dass in dem Gelände, das die amerikanischen Streitkräfte belegt hatten, Voruntersuchungen stattgefunden hätten. Die Gebäude dort sollten ebenerdig abgetragen werden. Das genüge aber nicht. Auch die Bodenplatten müssten entfernt werden, da sie, so vermute er, mit der Bodenverseuchung zusammenhingen. In dem ehemaligen Bundeswehrteil, der nun den Landesforsten gehöre, sei noch gar nichts gemacht worden. Die Verseuchung des Trinkwassers in Hofstätten habe ihre Ursache am Langerkopf, ist sich Brödel sicher. Der Rat verlangte, bis Mitte November von der Landesregierung informiert zu werden, ob und wann die Altlasten vollständig beseitigt werden. Wilgartswiesens Nachbargemeinde Rinnthal, deren Waldflurbereinigung derzeit im Gange ist, möchte ihre neu gebauten Waldwege gerne an das Waldwegenetz von Wilgartswiesen anschließen. Hans-Joachim Hoyer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt, zuständig für die Maßnahmen im Rinnthaler Wald, und Rinnthals Forstleiter Karlheinz Bosch erläuterten das Vorhaben. Das arrondierte Wegenetz bringe nur Vorteile, argumentierten sie. Die Baukosten von 6000 Euro bis 10.000 Euro werde die Gemeinde Rinnthal übernehmen, sagte Bosch. Der Ausbau werde vom Land zu 80 Prozent mitfinanziert. Voraussetzung sei lediglich, dass die Wege in Gemeindeeigentum übergehen und von der Gemeinde unterhalten werden. Vornehmlich ging es um einen neuen Verbindungsweg in den Gewannen „Am Kopf“ und „Im Gehlgrund“. Der Fahrweg soll drei Meter breit werden, mit den Rändern fünf Meter. Auf einer Breite von zehn Metern müssten für die Trasse die Bäume entfernt werden. Vorgesehen ist, zunächst die Trasse zu markieren, dann die Eigentümer zu informieren und mit ihnen zu sprechen. Ein Gutachter werde auch eingeschaltet. Der Rat willigte einstimmig ein unter der Bedingung, dass für die Gemeinde und die Eigentümer der in Frage kommenden Waldstücke keine Kosten entstehen, auch keine Ausgleichsmaßnahmen. Ebenfalls einstimmig wurde als Grundsatz beschlossen, bei dem vorgesehenen Lkw-Großraumparkplatz Gelände für einen Bio-Energiehof zur Verfügung zu stellen. Gespräche, den Landesbetrieb Mobilität mit in das Projekt einzubeziehen, seien bereits geführt worden, sagte Brödel. (ppo)

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