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Enttäuscht und verärgert äußerte sich Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig in der jüngsten Sitzung des Stadtrates darüber, dass sich Bildungsministerin Stefanie Hubig seit zwei Monaten nicht zu einem Schreiben des Stadtrats bezüglich der Schaffung weiterer Kitaplätze geäußert habe. „Sie war am vergangenen Montag im Alfred-Grosser-Schulzentrum, da hätte man vorher oder nachher ein Gespräch einplanen können“, meinte Ludwig.

Das Problem des Stadtrates: So schnell wie möglich müssen in den kommenden Jahren 50 bis 70 Kita-Plätze zusätzlich geschaffen werden. Aktuell hat die Stadt 287 Plätze, laut Bedarfsplanung besteht ein Rechtsanspruch auf 346 Plätze. Ein Neubau auf dem Gelände der protestantischen Kita „Arche Noah“ oder deren Sanierung ist geplant. Ein Architekt wurde in der Stadtratssitzung einstimmig mit der Planung beauftragt, die Kosten betragen rund 4000 Euro. „Bei einer Bausumme von rund 800.000 Euro werden wir höchstens mit 200.000 Euro gefördert, die verbleibenden 600.000 Euro müssen aus dem Haushalt der Stadt bezahlt werden“, heißt es im Schreiben des Stadtrats an die Ministerin mit der Bitte um eine weitergehende Förderung. Ludwig informierte den Stadtrat auch über ein Schreiben an Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die zusätzlichen Bundesmittel an das Land in Höhe von fünf Milliarden Euro zu 100 Prozent und nicht nur zu 21 Prozent an die Kommunen weiterzugeben. „Wir sind nicht in der Lage, uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen“, heißt es im Schreiben. In der vorvergangenen Sitzung wurde der Kindergartenbezirk der Stadt auf Kapellen-Drusweiler ausgedehnt. In der jüngsten Sitzung wurde eine zusätzliche Ausweitung auf Dörrenbach beschlossen, in der protestantischen Kita stehen zehn Plätze zur Verfügung. Die Regelung soll zunächst für zwei Jahre gelten. Noch keine Entscheidung gibt es über die weitere Nutzung des historischen Gasthauses „Zum Engel“, in dem auch das Museum der Stadt untergebracht ist. Ein weiteres gefordertes Gutachten für den Landesrechnungshof über die kürzliche Verfestigung des Fundaments des Gebäudes sei in Auftrag gegeben worden, informierte Ludwig. Zudem wolle der Landesrechnungshof, dass im Engel das Tourismusbüro untergebracht werde. „Das Museum und eine Gaststätte im Engel, für die wir einen Pächter für zehn Jahre hätten, sind Beschlüsse des Stadtrates, der Anlaufpunkt für Touristen sind Therme und Haus des Gastes“, so Ludwig.

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