Ramberg Lebensrettende Maßnahmen auch im tiefen Wald

„Familientreffen“ der Pfälzerwald-Vereine bei der Übergabe der Defibrillatoren am Waldhaus „Drei Buchen“.
»Familientreffen« der Pfälzerwald-Vereine bei der Übergabe der Defibrillatoren am Waldhaus »Drei Buchen«.

Schöne Nachrichten am vorletzten Tag des Jahres 2023: Vor dem Waldhaus „Drei Buchen“ hat Landrat Dietmar Seefeldt 15 Defibrillatoren an die Vorsitzenden der Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins (PWV) übergeben.

Das erste Gerät bekam symbolisch der Landtagsabgeordnete Martin Brandl in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des PWV-Hauptvereins überreicht. Mit den Geräten kann im Notfall, beispielsweise bei einem Herzstillstand, schnell geholfen werden. Die Idee zu dieser lebensrettenden Spendenaktion hatte Dietmar Seefeldt selbst. Sein persönlicher Referent Heiko Pabst setzte sie in die Tat um. Seefeldt erinnerte daran, dass der Einsatz eines Defibrillators im Kreishaus im vergangenen Jahr das Leben eines Menschen gerettet habe, der einen Herzinfarkt erlitt und bei dem es zu einem Herzstillstand kam.

Einfache Handhabung

Seefeldts besonderer Dank ging an die Sparkassenstiftung Südliche Weinstraße, die für den guten Zweck 40.000 Euro zur Verfügung stellte. Jedes der Geräte kostet rund 2.500 Euro. Weitere 10.000 Euro investiert die Stiftung in vier Geräte, die in vier Gebäudeabschnitten des Kreishauses installiert werden. Unterstützt wurde die Aktion von Jürgen See, Geschäftsführer des Kreisverbandes Südliche Weinstraße des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Er organisierte die Beschaffung und wird auch die Einweisung in die einfach von jeder Person zu bedienenden Geräte vornehmen. „Die Geräte sind wirklich selbsterklärend. Schaltet man sie ein, leiten sie den Bediener mittels Sprachansage durch jeden Schritt, den er zu tun hat, um der betroffenen Person zu helfen. Es sollte niemand Angst davor haben das Gerät zu benutzen. Man kann nichts falsch machen,“ so See.

Martin Brandl (links) und Dietmar Seefeldt mit einem „Defi“.
Martin Brandl (links) und Dietmar Seefeldt mit einem »Defi«.

100.000 Herztote im Jahr

„Ohne die Sparkasse und ohne das DRK wäre die Umsetzung dieser tollen Maßnahme nicht möglich gewesen“, sagte Seefeldt. Sein besonderer Dank galt natürlich vor allem den unzähligen Helferinnen und Helfern in den Pfälzerwald-Hütten ohne die diese einzigartige Kultur im Pfälzerwald nicht möglich wäre, „Ich hoffe, dass die Defis nie gebraucht werden, aber im Fall des Falles können sie Leben retten und deshalb ist es eine sinnvolle Investition“, stellte Seefeldt fest, der mit seiner Frau Astrid sehr oft und gerne an den Wochenenden durch den Pfälzerwald wandert. Auch den Weg zu den „Drei Buchen“ nahmen beide von Dernbach aus, über die Landauer Hütte, zu Fuß in Angriff.

Sicheres Gefühl auf Tour

„Ich sehe die Unterstützung auch als große Wertschätzung der oft ehrenamtlichen Arbeit, die in unseren Hütten geleistet wird. Es ist eine Auszeichnung für alle PWVler. Diese haben ihren Beitrag geleistet, dass die Pfälzerwald-Hüttenkultur von der Unesco mit dem Status „Immaterielles Kulturerbe“ ausgezeichnet wurde. Die Ausstattung mit den Defibrillatoren ist ein weiterer Baustein, um dieses Erbe zu pflegen“, so Martin Brandl. Benjamin Hirsch, Vorstandsmitglied der Sparkasse Südpfalz, stellte fest dass im Notfall schnelle Hilfe nötig sei, was durch den Einsatz der Defis nun möglich werde. Auch er hofft, dass die Geräte nie gebraucht werden. Als Jürgen See vortrug, das in Deutschland jedes Jahr rund 100.000 Menschen ihr Leben durch den schnellen Herztod verlieren, wurde es still im Kreis der Zuhörerinnen und Zuhörer. „Schon nach fünf bis sechs Minuten, ist die Chance auf Wiederbelebung nicht mehr gegeben“, so See. Im gerade begonnen neuen Jahr können die Wanderer in den Wäldern des Kreises nun mit einem Gefühl von noch mehr Sicherheit ihre Touren in Angriff nehmen. Eines sei aber festgestellt: Die hundertprozentige Hilfe für alle wird es, auch wenn Defis vor Ort sind, im Wald leider nicht geben.

x