Kreis Südliche Weinstraße Heimspiel für Verheiratete

Wer kennt noch „ää Trummsääch“? Diese fast zwei Meter lange Säge, die von zwei Personen gezogen werden muss. Die Feuerwehr Hochstadt veranstaltete erstmals bei einem „Tag der offenen Tür“ einen Trummsägen-Wettbewerb, bei dem nicht nur starke Männer gefragt waren, sondern auch Frauenpower.

Dafür griffen die Damen und Herren zur etwa 90 Jahre alten Trummsäge, um innerhalb kürzester Zeit einen Baumstamm mit viel Konzentration scheibenweise zu verkürzen. Beim „Hoschter Forst“ gibt es aus althandwerklicher Arbeit noch eine Trummsäge. So war schnell die Idee geboren, einen Trummsägen-Wettbewerb zu veranstalten. Aufgrund ihrer Länge muss die Säge von zwei Personen bedient werden, die sie jeweils in eine Richtung ziehen. Auf Anhieb meldeten sich 16 Teams, wobei die Hochstadter Wehrleute selbst von einer Teilnahme ausgeschlossen waren. An ihre Hochzeit vor 20 Jahren erinnert fühlte sich die erste Ortsbeigeordnete Uschi Heupel, die mit ihrer Mannschaftskameradin Claudia Zeckra in 1,34 Minuten Siegerin in der Frauen-Gruppe wurde. Damals habe sie nach dem Ja-Wort einen auf einem Sägebock liegenden Holzstamm gemeinsam mit ihrem Ehemann mit einer Trummsäge zersägt. Von damals wisse sie noch, dass es darauf ankomme, stets abwechselnd zu ziehen, damit die Säge nicht verklemmt. Dieser Brauch stehe für die gemeinsame, gleichberechtigte Arbeit des Brautpaars in der Ehe. Den Begriff „Teamgeist“ habe sie sich gut gemerkt und nicht gleichzeitig die Säge gezogen. „Cool bleiben ist das wichtigste“, meinte Heupel. Den zweiten Platz belegten Monika Hörner und Nadine Glatz in 2,05 Minuten, gefolgt von Heike Preßler und Isabell Märdian in 2,50 Minuten. Zehn „Gespanne“ gingen bei den Männern an den Start. Auch Matthias Märdian, mit Michael Preßler an der Säge, war sich sicher, dass er bei dem jüngsten Auftritt vom Hochzeitbrauch im Jahre 1998 profitierte. Seitdem habe er zwar keine Trummsäge mehr in die Hand genommen, doch offenbar nichts verlernt. Nicht allein auf die Muskelkraft komme es an, sondern die richtige Technik sei Voraussetzung für einen Sieg. Wichtig sei, einen Teamkollegen zu haben, der wisse, was der andere wolle. In 57 Sekunden hatte das Team unter dem Jubel der Zuschauer die Baumscheibe abgetrennt und das Team Feuerwehr Ottersheim auf den zweiten Platz verwiesen. Bei den Floriansjüngern aus der Nachbargemeinde blieb der Uhrzeiger bei 1,30 Minuten stehen, mit einer Zeit von 1,50 Minuten belegten Jens Hörner und Georg Glatz den dritten Platz. Dass man mit einer Kettensäge nicht nur Brennholz schneiden kann, bewies Bernd Messemer aus Wörth, der seine Kettensägen-Kunst präsentierte und mit seiner Kettensäge einen etwa 1,35 Meter großen Steinadler aus Holz gestaltete. (som)

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