Kreis Südliche Weinstraße Erstmals Preise nach unten geschraubt

„Ich kann mich in meiner Laufbahn an keine Preissenkung erinnern“, sagt Christian Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Bergzabern. Jetzt wird er ab Januar 2015 die Preise senken, sagt Müller. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch mache das 30 bis 40 Euro pro Jahr aus.

Anlass für die Strompreissenkung war eigentlich die Senkung der Umlage aus dem Gesetz für erneuerbare Energien (EEG-Umlage). „Wenn die Umlage gesenkt wird, werden wir das an die Kunden weitergeben“, hatte Müller schon im Vorfeld der Entscheidung angekündigt. Allerdings wurde die EEG-Umlage in weit geringerem Maße als erwartet gesenkt. Sie beträgt derzeit 6,24 Cent, gesenkt wird sie ab Januar auf 6,17 Cent. „Wahnsinn“, merkt Müller ironisch zu der Senkung von gerade mal 0,7 Cent an. „Die Umlagen bleiben mehr oder weniger gleich, aber wir haben günstig eingekauft, das wollen wir an die Kunden weitergeben“, begründet er. Der Strompreis, der an der Strombörse in Leipzig gehandelt werde, betrage zurzeit rund 4,5 Cent. Zwischen 26 und 27 Cent kostet ein Kilowatt bei den Stadtwerken, auf den reinen Strompreis werden zusätzlich sieben unterschiedliche Abgaben, Umlagen und Steuern dazugerechnet. „Unsere Strompreise zählen zu den günstigsten der Region“, sagt Christian Müller als Vertreter eines von 54 Gemeinde- und Stadtwerken in Rheinland-Pfalz. „Viele stehen mit dem Rücken zur Wand, werden verkauft oder fusionieren“, sagt er aus seiner Erfahrung. Seit 2008 ist er Geschäftsführer bei den Stadtwerken, die schwarze Zahlen schreiben. Dass die Kunden mit ihrem Stromlieferanten zufrieden sind, schließt er daraus, dass nur 8,3 Prozent zu anderen Anbietern wechseln. „Wir haben eine sehr gute Kundenbindung und Bad Bergzabern wächst, wir haben in diesem Jahr erstmals wieder einen Kundenzuwachs“, so Müller. Ins Schwärmen kommt er, wenn er von seinen 20 Mitarbeitern spricht, von denen einige schon seit Jahrzehnten bei den Stadtwerken arbeiten. „Es sind die besten Mitarbeiter, die es gibt“, ist das Lob des Chefs. (pfn)

x