Kreis Südliche Weinstraße Eine Million Euro für Top-Wasser

Seit Anfang April ist das neue Wasserwerk, das Böllenborn und Dörrenbach mit Trinkwasser versorgt, in Betrieb und wird am morgigen Donnerstag offiziell eingeweiht. Rund eine Million Euro haben die Verbandsgemeindewerke Bad Bergzabern investiert, um die Wasserversorgung der Gemeinden auf den neuen Stand der Technik zu bringen.

440.000 Euro stammen aus den Finanzmitteln der Werke, 560.000 Euro werden mit einem zinslosen Darlehen des Landes finanziert. Der Standort des Wasserwerks ist die Gemarkungsgrenze Böllenborn-Dörrenbach. Es rauscht in den Sammelschächten, die das Wasser aus dem nahe gelegenen Quellgebiet Böllenborns fassen. Martin Engelhard, der Leiter der VG-Werke, und Karl-Josef Bayer, der technische Werksleiter, erläutern bei einem Rundgang mit der RHEINPFALZ das Werk, das zunächst drei Monate Probe gefahren wurde. „Das Quellwasser wird aus dem Sammelschacht in zwei Filterkessel gepumpt, um den Härtegrad zu verändern, für den Gebrauch ist es zu weich“, so Bayer. In der UV-Anlage werde das Wasser mikrobiologisch, das heißt ohne den Einsatz von Chemie, desinfiziert. In der Entsäuerungsanlage werde der PH-Wert, das heißt der Säuregehalt des Wassers, mit Luft eingestellt, erläutert der technische Leiter die komplizierte Technik. Gespeichert werden können im Wasserwerk 40 Kubikmeter Trinkwasser. „Vier Förderpumpen, zwei für Dörrenbach und zwei für Böllenborn, pumpen das Wasser dann in die Gemeinden“, so Engelhard. Der aktuelle Verbrauch ist jederzeit an einer Anzeige abzulesen, der gesamte Ablauf computergesteuert, sodass Fehlermeldungen direkt an die Leitzentrale der Wasserwerke weitergeleitet werden. 422 Kubikmeter Trinkwasser fließen täglich in die Gemeinden. Einen Nachteil sehen die Fachleute im Stromverbrauch, denn das Wasser muss wegen der bergigen Lage über einige Höhenmeter gepumpt werden. „Wenn genügend Wasser da ist, geht ein Teil nach Birkenhördt“, so Engelhard. Zudem könne Böllenborn auch vom Hochbehälter Dörrenbach versorgt werden, sollte zum Beispiel in einem sehr heißen Sommer nicht genügende Wasser aus dem Quellgebiet fließen. Das gesamte System sei zweigleisig ausgelegt, sodass die Wasserversorgung auch bei einer Störung jederzeit gewährleistet sei, erläutert Techniker Bayer. Die erste Wasseraufbereitungsanlage für Böllenborn und Dörrenbach wurde in den 1950er-Jahren gebaut und wurde jetzt stillgelegt. (pfn)

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