Kreis Südliche Weinstraße Dehäm isch dehäm

Unter dem Motto „Pfälzer Geschichte und Geschichten“ präsentierte sich die Verbandsgemeinde Annweiler mit der Trifelsstadt und den zwölf umliegenden Gemeinden gestern auf der Landesgartenschau in Landau. Mit einem Programm aus Vorträgen, musikalischen Darbietungen und Rezitationen gaben die Beteiligten dem Publikum einen Einblick in die Region. Die Moderatorinnen Daniela Töpfer, Kastanienprinzessin von Annweiler, und Christina Abele vom Verein Südliche Weinstraße Annweiler ergänzten das Veranstaltungsangebot mit Informationen über sehenswerte Ausflugsziele wie die Triftanlage in Rinnthal oder das Bürstenmuseum in Ramberg in der Urlaubs- und Wanderregion. Wolfgang Grötsch (CDU), erster VG-Beigeordneter und zweiter Vorsitzender des Tourismusvereins Annweiler, sprach in seinem Vortrag „Ein Kaiser zwischen Last und Liebe“ über das bewegte Leben des Kaisers Friedrich II. (1194-1250). Er sei ein großer Gönner der Stadt Annweiler gewesen und habe ihr 1219 das Stadtrecht verliehen, berichtete Grötsch. Besonders geprägt wird die Region durch die Burg Trifels. „Friedrich II. war ein herausragendes Staatsoberhaupt seiner Zeit“, erzählte Grötsch. Er sei jedoch nicht nur Kaiser gewesen, sondern auch viermal verheiratet. Die Ehen seien, wie damals bei Herrschern üblich, vor allem vor machtpolitischen Hintergründen arrangiert worden und nicht alle glücklich gewesen. Mit dem musikalischen Beitrag „Melodien der Südpfalz“ trat die Chorgemeinschaft aus MGV Harmonie Gossersweiler-Stein und MGV Liederkranz Walrohrbach auf. Die Lieder „Wo die roten Rosen blühn“, „Drei lachende Mädchen“ und „Aus der Traube in die Tonne“ begeisterten das Publikum. Zu ihrem Repertoire gehörte auch „Dehäm isch dehäm“, in Pfälzer Mundart vorgetragen. „Wir haben uns spontan zu einer Zusammenarbeit entschlossen“, sagt Wolfgang Kuhn, Chorleiter des MGV Harmonie. Grund dafür sei die personelle Besetzung gewesen. „Entweder wir treten zusammen auf oder gar nicht“, erklärte Vereinsvorsitzender Klaus Kirsch. Um den Auftritt beim „Tag der Regionen“ möglich zu machen, hatten die beiden Chöre sieben zusätzliche Proben. Else Schäfer, seit zwölf Jahren Ortsvorsitzende des VdK Annweiler, berichtete über die Bedeutung des Sozialverbands, der in Rheinland-Pfalz die größte Interessensvertretung für Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke, Sozialversicherte und Rentner ist. Der Rezitator Burkhard Denger, begleitet von der Akkordeonspielerin Anke Hahn, fragte: „Was ist wahr an Paul Münchs ,Wahrheiten’?“ Zusammen unterhielten sie das Publikum mit einer vergnüglichen Reise in die „Pfälzische Weltgeschichte“. Paul Münch (1879-1951) gilt als Begründer der Pfälzer Mundartdichtung. Beim Lied „Ja so ein guter Pfalzwein“ stimmten die Zuschauer begeistert mit ein. Darüber hinaus erzählte Denger zahlreiche Anekdoten über Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, und Julius Caesar, die beide in der Region Spuren hinterlassen haben. Weiter ging es mit Liedern der Zupfmusik Almenrausch aus Völkersweiler. Besonders Fans des Akkordeons konnten sich an dem Beitrag „Bezaubernde Tasten auf der Landesgartenschau“ des Akkordeonorchesters „Tastenzauber“ erfreuen. (inaz)

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