Kreis Südliche Weinstraße Beifall und verstimmte Gesichter

Der 17. Mai ist für den Spatentisch für die „Erlebniswelt Teichanlage“ in Ramberg angesetzt. Im Grünbereich des Kreuzwoogs wird dann eine natur- und gewässernahe Erlebnislandschaft entstehen. Am Montag informierten Ortsbürgermeister Dieter Schwarzmann und Planer Michael Decker (Kusel) die Einwohner über das Konzept. Die Lager waren – nicht nur räumlich – gespalten.

Rund 50 Ramberger waren gekommen, um zu sehen, was aus dem umstrittenen Bebauungsplan Hermersbach III entstehen soll. Wie mehrfach berichtet, erhitzt besonders der Gewässerlehrpfad, der im Süden der Erlebniswelt durch die Gärten der Anwohner geplant ist, die Gemüter. Doch bis dieser in Angriff genommen wird, wird noch einige Zeit vergehen – schließlich gehören der Gemeinde noch nicht alle benötigten Grundstücke. „Die Gemeinde will sie sukzessive kaufen, hat ein Vorverkaufsrecht“, so Schwarzmann. Falls es auf dem freiwilligen Weg kein Vorankommen mehr geben sollte, hat er aber auch noch nie ein Umlegungsverfahren ausgeschlossen. Anwohner fürchten seit den konkreten Planungen von 2010 Zaungäste und dass ihre Grundstücke zu Allgemeingut werden. Dementsprechend fiel die Diskussion an dem Abend immer wieder auf den Gewässerweg zurück, bis Schwarzmann darunter einer Schlussstrich zog – schließlich gehe es an diesem Abend um die Erlebniswelt. Und dieser zollte rund die Hälfte der Gäste Beifall, während die andere verstimmte Gesichter zog. Wohl weniger wegen dessen, was hier erwachsen soll – denn die Teichanlage verspricht ein attraktiver Mittelpunkt für den Ort zu werden (siehe zur Sache) –, sondern eher wegen der Art und Weise der Projektentwicklung. Oppositionsführer Jürgen Munz kritisierte, dass die Bürger mit ihren Wünschen und Bedenken nicht eingebunden worden seien, und auch die Opposition, wenn immer möglich, ausgeschlossen worden sei. Schwarzmann hielt dagegen, dass der Dorfentwicklungsplan öffentlich ausgelegen habe und sogar der Gewässerweg darin schon 1986 eingeplant gewesen sei. In die Planungen seien auch Ideen der Kita- und Grunschulkinder einbezogen worden. Um Platz für die Teichanlage zu schaffen, hat die Gemeinde das Albertusheim samt Gelände von der Kirche gekauft (wir berichteten). Zu den 175.000 Euro Kosten erhalte die Gemeinde einen 90-prozentigen Zuschuss des Landes, ebenso für die anderen Arbeiten an der Erlebniswelt, wie Schwarzmann zur Förderzusage über die Aktion Blau berichtete. Im Alberstusheim kann sich Schwarzmann für die Zukunft ein Mehrgenerationenhaus vorstellen, wofür der hintere unebene Teil jedoch abgerissen beziehungsweise umgebaut werden müsste. Er habe schon einige Gespräche mit Investoren dazu geführt, so Schwarzmann. Weitere ältere Häuser werden der Erlebniswelt samt Parkplätzen Platz machen, darunter auch das „Woogdamms-Häusel“ (wir berichteten), dass entgegen der Ankündigung Schwarzmanns jetzt erst nach Ostern abgerissen wird – aus Rücksicht auf die Anwohner. Sorgen wurden unter den Fragestellern besonders hinsichtlich Hoch- beziehungsweise Niedrigwasser, den Kosten für die Unterhaltung und die Sicherheit der Kinder am Bachlauf laut. Laut Planer Decker wird ein Verteilerbauwerk den Wasserstand regulieren. Die Weiher müssten 110 Tage keinerlei Wasser bekommen, um auszutrocknen, Probebohrungen hätten aber eine gute Einspeisung mit Wasser gezeigt. Die Bachböschung sei sehr flach angelegt und die Weiher überwiegend nur 40 Zentimeter tief, um die Sicherheit zu gewährleisten. Schwarzmann führte zudem an, dass man mit 2500 bis 3000 Euro Kosten für Grünarbeiten pro Jahr rechnet, die im Haushalt eingeplant seien. „Es wird Veränderungen geben. Diese werden wohl einigen nicht passen, aber ich gehe davon aus, dass das Gros damit zufrieden ist“, fasste Schwarzmann die Gemütslage zur Erlebniswelt zusammen, die er als „Perle für Jung und Alt“ bezeichnete. (höj)

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