Bad Bergzabern Bürgermeister: Augspurger und Körner ziehen in Stichwahl ein
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, lautet die erste Reaktion von Hermann Augspurger nach Auszählung aller Stimmen. Der amtierende Stadtbürgermeister kommt auf 43,2 Prozent der Stimmen und liegt damit auf Platz eins. Eine konkrete Prozentzahl habe er sich im Vorfeld nicht als Ziel gesetzt. Er sei aber schon davon ausgegangen, dass es eine Stichwahl mit seiner Beteiligung geben werde. „Ich bin bei dem heutigen Ergebnis optimistisch“, sagt der FWG-Mann mit Blick auf das entscheidende Duell am 23. Juni. Wie der Wahlkampf bis dahin konkret aussehen wird, stehe noch nicht fest. Man werde sich am Montagabend zusammensetzen und alles besprechen. „Jetzt freue ich mich erst einmal über den heutigen Ausgang.“
Freude herrscht auch bei Martin Körner. Der SPD-Kandidat landet mit 30,3 Prozent auf Platz zwei und zieht damit in die Stichwahl ein. Damit ist er ebenfalls „sehr zufrieden“. Vor allem, dass er als Sozialdemokrat vor dem CDU-Kandidaten gelandet ist. „Das ist in Bad Bergzabern seit Jahren das erste Mal.“ Bewusst ist ihm, dass er als Außenseiter in die Stichwahl gehen wird. Denn der Abstand zu Augspurger beträgt im ersten Wahlgang immerhin 12,9 Prozent. „Jetzt muss ich die nächsten zwei Wochen noch einmal Gas geben“, gibt sich Körner kämpferisch. „Es wird schwer, aber wenn ich auf die Wahl vor fünf Jahren zurückblicke, dann ist es ja nicht unmöglich.“ Damals ging Augspurger als Zweitplatzierter des ersten Wahlgangs in die Stichwahl gegen Martin Wichmann und gewann am Ende. Allerdings betrug der Abstand damals nur rund 6 Prozentpunkte. „Ich gebe nicht auf“, betont Körner.
CDU-Kandidat Wilhelm scheidet aus
Ausgeschieden nach der ersten Runde ist CDU-Kandidat Robert Wilhelm mit 26,5 Prozent der Stimmen. „Ich bin etwas überrascht, aber nicht todtraurig“, kommentiert er das Ergebnis. „Der Wähler will scheinbar, dass der Stillstand der vergangenen fünf Jahre fortgeführt wird, das hat er an der Wahlurne deutlich gemacht.“
Enttäuscht zeigen sich sowohl Augspurger als auch Körner von der Wahlbeteiligung. Sie liegt bei 53,7 Prozent. „Ich habe keine Ahnung, wie man das besser machen kann“, zeigt sich Körner ratlos. Vor dem zweiten Urnengang wolle er auf jeden Fall noch einmal darauf aufmerksam machen, dass man bei der Stichwahl auch seine Stimme abgegeben könne, wenn man das im ersten Wahlgang nicht getan habe.
Auch der Blick auf die ersten Ergebnisse der Europawahlen besorgt die beiden Stichwahl-Kontrahenten. Er hoffe, dass im Stadtrat und im Verbandsgemeinderat die AfD nicht ebenso hohe Prozentwerte erreicht, sagt Augspurger – und zwar unabhängig davon, ob er am Ende Bürgermeister bleibe oder nicht. Körner kann dem nur beipflichten.
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