SÜW „AfD wird immer widerlicher“: Ortschef stärkt Landrat den Rücken

Landrat Dietmar Seefeldt distanzierte sich beim Neujahrsempfang von Aussagen des AfD-Kreistagsfraktionssprechers.
Landrat Dietmar Seefeldt distanzierte sich beim Neujahrsempfang von Aussagen des AfD-Kreistagsfraktionssprechers.

Der Bericht über die angekündigte Klage der AfD-Kreistagsfraktion gegen Landrat Dietmar Seefeldt sorgt für Reaktionen, nicht nur auf dem Facebook-Auftritt der Landauer RHEINPFALZ-Redaktion, wo der Beitrag vielfach kommentiert wurde.

Die AfD wirft dem Christdemokraten vor, seine Neutralitätspflicht verletzt zu haben. Dieser hatte sich bei seiner Neujahrsansprache von Aussagen des Sprechers der AfD-Kreistagsfraktion distanziert,der Einbürgerungen kritisiert und mehr Abschiebungen gefordert hatte. Der Gleisweilerer Ortschef Thorsten Rothgerber stärkt Dietmar Seefeldt den Rücken: „Ich bin beeindruckt und froh, dass unser Landrat beim Neujahrsempfang klare Worte gegen die AfD gefunden hat“, schreibt er in seiner Stellungnahme. „Die AfD wird aufgrund guter Meinungsumfragen nur noch widerlicher“, findet Rothgerber, der in Gleisweiler als parteiloser Ortschef fungiert und im Edenkobener Verbandsgemeinderat für die Grünen spricht.

„Selbsternannte Heimatpartei nicht zu sehen“

„Ich kann als kommunalpolitisch aktiver Bürger nur warnen, diese Partei zu wählen“, sagt Rothgerber und führt einige Gründe an. In den Kommunen sei die selbst ernannte „Heimatpartei“ nicht zu sehen. „Statt sich in der Senioren- und Sozialarbeit im Dorf, der ehrenamtlichen Pflege der Grünanlagen, der Instandsetzung von Kinderspielplätzen, bei der Organisation von Dorffesten wie Weinfest, Adventsfeier und Kinderspielfest einzubringen, hocken sie zu Hause und entwickeln Umsturzpläne und hetzen gegen Andersdenkende“, spielt Rothgerber auch auf das Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern und Rechtsextremen bei Potsdam an. Laut dem Bericht des Recherchenetzwerks Correctiv ging es dort unter anderem um Remigration, also um die Deportation von Menschen aus Deutschland. Darunter sollten auch eingebürgerte Menschen mit Migrationshintergrund fallen. Seit der Aufdeckung dieser Pläne gibt es bundesweite Proteste gegen die AfD mit Hunderttausenden Teilnehmern. Die AfD reagiert darauf, indem sie die Teilnehmerzahlen in Zweifel zieht und unterstellt, Fotos seien bearbeitet.

Die aktiven Bürgerinnen und Bürger, die sich in Gleisweiler engagierten, kämen aus der breiten Mitte der Gesellschaft, so Rothgerber. Es gehe um eine funktionierende achtsame Dorfgemeinschaft mit vielschichtigen Facetten. „Hier wird die AfD mit Ihrer Ausgrenzung und Hetze schaden und eine Dorfgemeinschaft zerstören.“

Thorsten Rothgerber
Thorsten Rothgerber
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