Wolfstein Weinernte am Schlossberg: Geringe Menge, gute Qualität

Tino Schreck bei der Weintraubenlese in Wolfstein.
Tino Schreck bei der Weintraubenlese in Wolfstein.

Bei hochsommerlichen Temperaturen und unter blauem Himmel konnten die Wolfsteiner Weinfreunde am Dienstag die Traubenernte 2023 einbringen – gerade noch rechtzeitig.

Die Wolfsteiner Weinfreunde haben am Dienstag alles richtig gemacht. Denn kurz nach der Lese zog auch über den Nordkreis das Unwetter hinweg, das etwa bei Worms in Weinbergen mit Hagelschlag erheblichen Schaden hinterlassen hatte. Die letzte Ladung Dornfelder-Trauben aus Wolfstein traf gerade im Raumbacher Weingut Rohr ein, als der Regen einsetzte.

Weinernte in Wolfstein.
Weinernte in Wolfstein.

Die Qualität stimme, die Menge lasse zu wünschen übrig, zog Thorsten Moser, Vorsitzender des Vereins Wolfsteiner Weinfreunde, Bilanz. Die süßen Trauben hätten Vögeln und Wespen zu gut geschmeckt, sodass bei einer Lese zwei Tage später nicht mehr allzu viel an den Rebstöcken zu ernten gewesen wäre. Deshalb sei die Lese kurzfristig vorverlegt worden, schilderte er.

Kirschessigfliege bereitet Probleme

Ein Mostgewicht von 80 Grad Oechsle, das auf den Zuckergehalt und andere Inhaltsstoffe der Weinbeere hinweist, sei viel und verspreche eine gute Qualität. Das zuvor für Anbaugebiete in Rheinland-Pfalz herabgesetzte Mindest-Mostgewicht für Qualitätswein (65 Grad Oechsle) übertrafen die Wolfsteiner Weintrauben locker.

Dass die Menge bescheiden ausfiel, hängt dem Vorsitzenden zufolge neben dem Vogelfraß auch mit der Kirschessigfliege zusammen. Der Weinbau-Schädling, der vor allem Rotwein-Sorten befällt, verschonte auch die Dornfelder-Trauben am Wolfsteiner Schlossberg nicht.

Mit bis zu 1000 Flaschen Dornfelder rechnen

Der Mengenertrag blieb um gut 40 Prozent hinter der Rekord-Ernte aus dem Jahr 2022 zurück. Mit 800 bis 1000 Flaschen Wolfsteiner Dornfelder aus dem Jahrgang 2023 sei dennoch zu rechnen, schätzte Moser. Und es werde ausschließlich Rosé-Wein („Pink“) erzeugt. An die 20 Erntehelfer, darunter auch Stadtbürgermeister Herwart Dilly, hätten bei der Lese angepackt, sagte Moser.

Die Wolfsteiner Weinfreunde waren 2018 als Bewirtschafter eingesprungen, nachdem das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) den Pachtvertrag für den Weinberg gekündigt und die Bewirtschaftung beendet hatte. Der Verein, der sich an Wolfsteiner Festen einbringt und Weinproben ausrichtet, zählt mittlerweile mehr als 40 Mitglieder.

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