Kreis Kusel TuS reicht eine starke Viertelstunde

GLAN-MÜNCHWEILER. Na, es geht doch – wenn auch reichlich spät. Eine starke Viertelstunde hat gestern Nachmittag dem TuS Glan-Münchweiler gereicht, um ein schon verloren geglaubtes Spiel noch zu drehen und seine Chance auf den Verbleib in der A-Klasse Mitte zu wahren. Mit 3:1 (0:1) besiegte der TuS den SV Kohlbachtal. Die Gäste hatten es gestern glatt versäumt, zu Beginn der zweiten Hälfte rechtzeitig den Deckel drauf zu machen.

Andre Reidenbach redet nicht gerne um den heißen Brei herum: „Erste Halbzeit – grottig“, urteilte der Coach über die Nicht-Leistung seines Teams vor dem Wechsel. Sich selbst nahm Reidenbach von seiner Kritik nicht aus. Nichts sei das gewesen – „aber heute hatten wir halt auch mal Glück, anders als in Brücken“. Das trifft’s haargenau. Glück war im Spiel in der Phase gleich nach Wiederanpfiff. 1:0 hatte Kohlbachtal zur Pause geführt. Wer eine willensstarke und konsequent nach vorn agierende TuS-Truppe erwartet hatte, sah sich arg getäuscht. Stattdessen trumpften die Gäste weiter auf: Yannik Brehmer spielte die Defensivabteilung schwindlig, schloss die feine Einzelaktion aber nicht konsequent genug ab (46.). Kurz darauf lief der Ball über Pascal Helmholtz und Fabrijce Becker zu Marcel Böhnlein. Der sehr starke Böhnlein aber scheiterte an Keeper Kristof Kappes. Wieder zwei Minuten später war es erneut Brehmer, der den Ball an den Pfosten schob. Das längst fällige 0:2 wäre wohl der Todesstoß für den völlig verunsicherten TuS gewesen. Der hatte zuvor nicht wirklich etwas zuwege gebracht. „Angsthasenfußball“, umschrieb es Reidenbach. So kam die Führung durch Daniel von Ehr auf Vorarbeit von Helmholz nach einer Viertelstunde nicht überraschend. Sieben Minuten später setzte Brehmer nach einer Ecke einen Kopfball an, Dennis Moldenhauer jedoch rettete ebenfalls per Kopf kurz vor der Linie. Es dauerte bis zur 38. Minute, ehe es die Hausherren es mal aus der Distanz versuchten. Maximilian Ober aber setzte den Ball übers Tor. Nach einer guten Stunde wendete sich jedoch das Blatt. Das Unheil kam aus Gäste-Sicht über die linke Flanke: Der bis dato eigentlich gut spielende Edgar Matevosjan bekam plötzlich die Seite nicht mehr zu, wurde von Helmholz zudem im Stich gelassen und behalf sich zweimal mit Fouls. Beim zweiten Freistoß zappelte der Ball im Netz: Emil Fehn hatte ihn aus gut 20 Metern getreten, das Leder senkte sich hinter Keeper Eduard Springer ins Gehäuse (63.). Weil’s so schön war, hätte Fehn mit wuchtigem Einsatz eine Minute später fast die Führung vorgelegt, sein Knaller aber ließ nur den Pfosten zittern. Wiederum eine Minute später rettete erneut Aluminium für die Gäste: Jan Dengel scheiterte mit einem Kopfstoß nach Flanke Moldenhauers. Kurz darauf sollte Helmholz ausgewechselt werden, war aber zu schnell mit dem Mundwerk: Er sah die gelb-rote Karte, der Wechsel war hinfällig. In Überzahl bliesen nun die Glan-Münchweilerer zur Offensive. Ein Dämpfer war in Form eines gelungenen SVK-Konters im Anzug, von Ehr aber setzte den Ball nach Vorarbeit Böhnleins knapp drüber (73.). Dann aber stellten die Gastgeber die Weichen auf Sieg. Hatte Jan Dengel in der 75. Minute noch Pech, als er einen Kopfball auf Flanke Obers knapp übers Tor setzte, so traf Stephan Wigand aus halblinker Position zur Führung. Der starke Dengel, der schon vorm Wechsel einer der wenigen Lichtblicke beim TuS war, krönte seine Leistung mit dem 3:1. Damit bleibt der TuS zwar Vorletzter, liegt aber mit dem SV Nanz-Dietschweiler II gleichauf und könnte am letzten Spieltag mit einem Sieg in Weilerbach auch den SV Brücken noch einholen, falls der im Kohlbachtal verliert.

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