Thallichtenberg Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt auf Burg Lichtenberg kommt gut an

Der liegen gebliebene Schnee trug noch zur weihnachtlich-winterlichen Atmosphäre auf Burg Lichtenberg bei. Mittelalterliches gab
Der liegen gebliebene Schnee trug noch zur weihnachtlich-winterlichen Atmosphäre auf Burg Lichtenberg bei. Mittelalterliches gab es vor allem auf der Unterburg zu entdecken.

Die Kombination aus Weihnachten und Mittelalter funktioniert – vor allem im Ambiente der Burg Lichtenberg. Mit dem Wetter hatte der veranstaltende Förderverein TSG Burg Lichtenberg richtig Glück, am Sonntag schien gar die Sonne auf Schafe, selbstgestrickte Socken und Spielmänner.

Auch in diesem Jahr lockte der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt auf Burg Lichtenberg zahlreiche Besucher von nah und fern an. Trotz der Kälte waren auch viele Familien mit Kindern gekommen. Lange musste kein Besucher frieren, denn bereits direkt hinter dem Burgeingang konnte man sich im regen Gedränge mit Glühwein und alkoholfreiem Kinderpunsch aufwärmen. Der Kohlbachtaler Drehorgelmusikant Martin Thomas stimmte die Besucher dazu weihnachtlich ein.

Händlerin Monika Beck war am frühen Samstagnachmittag verhalten optimistisch. „Ich habe schon einiges verkauft“, sagte sie auf ihre handgemachten Socken und Mützen zeigend, „aber nicht so wie sonst. Wahrscheinlich kommen aber mehr Leute, wenn es dunkel wird, dann ist mehr Stimmung auf der Burg.“

Blasmusik bringt Schafe nicht aus der Ruhe

Die verbreitete auch das Jugendblasorchester Konken mit weihnachtlichen Melodien. „O du Fröhliche“ klang es über die Oberburg, wo sich auch der Streichelzoo befand. Ganz gemächlich fraßen die Schafe ihr Heu und ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen, weder von der Musik oder von munter bellenden Hunden – noch von Kindern, die sie immer wieder anzulocken versuchten.

Auch die zweieinhalbjährige, sehr verspielte Boxerhündin Sunny hat die Schafe beäugt. Ebenso wie Halter Sascha Heil aus Herschweiler-Pettersheim und seine Partnerin war sie zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt mit mittelalterlichem Flair auf Burg Lichtenberg. Das Wetter war der Veranstaltung hold, vor allem am Sonntag war das sonnige Wetter einfach ideal. Warm anziehen musste man sich dennoch – und konnte sich mit neuer, warmer Kleidung eindecken, die ebenso wie Kulinarisches am Weg zur Zehntscheune und dem Burgplatz angeboten wurden. Am Stand mit Handschuhen und warmen Mützen vor der Kirche war einiges los. „Das Geschäft läuft gut“, berichtete die Händlerin. Denn: „Es ist ja auch kalt genug.“

Aus dem Erzgebirge – Nicht dem Siebengebirge

Im Erdgeschoßsaal der Zehntscheune gab es Weihnachtsdekorationen aus dem Erzgebirge. Hier drängten sich viele amerikanische Familien aus Ramstein und Kaiserslautern mit ihren Kindern. „Nein, das sind keine Rübezahl-Figuren“, erklärte Elisa Drechsler aus Ruthweiler auf Nachfrage zu den munter-putzigen, handgemachten Erdgeister-Gestalten. „Rübezahl kommt aus dem Siebengebirge“, ergänzte ihre Schwiegermutter. Sie stammt aus dem Erzgebirge und pflegt die heimatlichen Traditionen weiter, obschon sie seit vielen Jahren in der Pfalz lebt.

Nikolausgestalten und Figuren des bäuerlichen Lebens konnten da bestaunt werden, auch Kobolde und kleine geschnitzte Engel mit Musikinstrumenten wie Geigen und Harfen. „Typisch für das Erzgebirge sind besonders die Räuchermännchen und die Schwippbögen mit den Kerzen. Damit haben die Bergleute in den Erzbergwerken Licht in die Fenster ihrer Häuser gebracht“, erläutert sie weiter.

Ab der Kirche wird es immer mittelalterlicher

Das Urweltmuseum Geoskop hatte Fossil- und Edelsteinpräparation für Kinder vorbereitet. Wie das geht, zeigte Museumsmitarbeiter Jan Fischer: „So haltet ihr den Löffel in einer Hand. Und dann kratzt ihr das aus.“ Er musste es immer wieder auf Englisch wiederholen – ein Zeichen dafür, dass auch hier viele amerikanische Familien das Angebot nutzten.

Auf dem Kirchplatz waren die ersten Gewandeten in ihrer mittelalterlichen Tracht anzutreffen: Einer von ihnen spielte auf einer Flöte wehmütige Weisen. In der zunehmenden Dunkelheit erhellten Fackeln den Weg zur Unterburg. Diese stand ganz im Zeichen des Mittelalters und war im Halbrund von Ständen gesäumt. An vielen wurde Leckeres für das leibliche Wohl angeboten. Etwa vom Kräuterdruiden alias Wolfgang Hartbrecht aus Gemünden, einem Ort in der Nähe von Simmern im Hunsrück. Zum ersten Mal war er auf die Burg Lichtenberg gekommen und hatte eine Sammlung von heimischen Kräutertees und Gewürzen im Angebot.

Auf dem Platz hatten die Spill Deyvell bereits Position bezogen. „Des Teufels Hofmusikanten“ Nikolus, Aaron und Marsilius standen in ihrer Tracht bereit für ihren großen Auftritt nach dem Fackelumzug mit der Gruppe Firestone und ihrer Feuershow – der Höhepunkt des beliebten Weihnachtsmarktes mit Mittelalterflair.

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