Krottelbach Das Wanderheim „Hohe Fels“

Das Wanderheim vor drei Jahren.
Das Wanderheim vor drei Jahren.

Ein menschliches Drama erschütterte im Jahr 1929 Krottelbach und den noch jungen Pfälzerwald-Verein. Es war wohl, wie in der Krottelbacher Ortschronik zu lesen ist, die Sehnsucht nach Wald und Natur, die die Gründungsväter und -mütter 1929 angetrieben hatten, eine Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins zu gründen. Die Brachlandschaft über dem Hohen Fels, dort wo einst die Schweine des Ortes gehütet worden sind, sollte ihr Zuhause werden. Der Hohe Fels bekam eine Treppe, und auf dem eingeebneten Gelände pflanzte der Verein Fichten an.

Wie der 2012 verstorbene Chronist Siegbert Theiß in der Dorfchronik beschrieb, wurde das erforderliche Geld durch Laienspiele beschafft. Und damit war auch das erste menschliche Drama verbunden: An einem Sonntag im März 1931 führte jene Laiengruppe im Saal des Gasthauses Zimmer das Wildererstück „Das Kreuzl im Tannengrund“ auf. Im Stück wurde der Freund der Hauptdarstellerin Luise Zimmer ermordet.

Platz für 100 Besucher

Sie selbst war privat mit einem Richard Neufang aus Führt im Ostertal liiert. Offenbar wurde Neufang auf seiner nächtlichen Heimfahrt vom Fahrrad gezerrt und brutal niedergeschlagen. Bergleute, die den Schwerverletzten auf ihrem Weg zur Arbeit in der Frühe fanden, trugen ihn nach Altenkirchen, wo er in der Wohnung von Emil Schneider noch am selben Morgen verstarb. Die Tat wurde nie aufgeklärt.

1933 wurde der Verein verboten. Für die Nationsozialisten passte das nicht gleichgeschaltete Volks- und Brauchtum nicht ins Bild ihrer Ideologie. So konnte die Ortsgruppe erst 1954 ihre Pläne verwirklichen, oben auf dem Hohen Fels ein kleines Häuschen zu bauen. Zehn Jahre später dann der erste Erweiterungsbau. Das Wanderheim in seiner heutigen Größe wurde vor 32 Jahren in Eigenleistung gebaut. In seinen drei Räumen bietet es Platz für gut 100 Besucher.

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