Kreis Kusel Coach Pfaff bemängelt „blutleeren Auftritt“

Desloch. Die Achterbahnsaison geht weiter für Landesligist SV Nanz-Dietschweiler. Auf ein gutes Spiel gegen die VB Zweibrücken folgte am Sonntag ein blasser Auftritt und eine klare 0:4 (0:1)-Niederlage bei der SG Meisenheim-Desloch/Jeckenbach.

Die zwei Gesichter des SVN: Noch eine Woche zuvor hatte die Elf von Trainer Jochen Pfaff das kämpferische Gesicht aufgesetzt und sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und den drohenden Abstieg gestemmt. Ganz anders am Sonntag: In einer zerfahrenen Partie kam die Elf des SVN über die gesamten 90 Minuten nicht richtig ins Spiel und verlor verdient – wenn auch ein, zwei Tore zu hoch – gegen die SG Meisenheim. Zugegeben, Schiedsrichter Jens Schmidt hatte keine Schuld an der Auswärtsniederlage. Allerdings hinterlässt sein Verhalten auf dem Platz einen bitteren Nachgeschmack bei Spielern und Anhängern aus Nanzdietschweiler. Nach nicht einmal 20 Minuten beantwortete der Referee eine Reklamation eines SVN-Spielers mit den Worten: „Es ist doch immer das Selbe mit euch. Kein Wunder, dass ich in euren Spielen immer auf 180 bin.“ Dabei war es alles andere als eine unfaire Partie. Dass auch einem Unparteiischen mal eine solche Äußerung herausrutscht, geschenkt. Wenn jener Unparteiische dann aber dem kurz zuvor eingewechselten Christian Wallerus wegen eines harmlosen Schubsers im Gedränge nach einer Ecke sofort die rote Karte zeigt, bekommt die zuvor getroffene Äußerung, die nach Aussagen der SVN-Spieler nicht die einzige dieser Art war, dann doch einen leicht bitteren Beigeschmack. Dass es am Ende 0:4 aus Sicht der Gäste stand, war dem Schiedsrichter aber nicht anzukreiden. Spielerisch ging bei beiden Mannschaften nicht viel zusammen, nach verletzungsbedingten Umstellungen fand die Offensive des SVN so gut wie nicht statt. Ein Torschuss von Tobias Laufer aus der 73. Minute war die einzige nennenswerte Torchance in 90 Minuten. Auch die SG Meisenheim musste einige Stammkräfte ersetzen – tat dies allerdings mit Nachwuchskickern aus der A-Jugend, die allesamt das Zeug zum Landesliga-Kicker haben. Doch auch bei den Kombinierten ging spielerisch kaum etwas. Über weite Strecken war die Begegnung ein Fehlpass-Festival. Doch die technische Überlegenheit der Heimelf sollte sich am Ende durchsetzen. Das 1:0 fiel noch relativ überraschend und unter Mithilfe des Zufalls: Nach einer Ecke fiel die Kugel Kapitän Benjamin Schnell vor die Füße, der vom Strafraumrand direkt abzog (16.). Bis zur Pause tat sich dann nicht mehr viel. Nur sieben Minuten dauerte es nach Wiederanpfiff bis zur Vorentscheidung: Der starke Leon Gehres hatte SG-Stürmer Alexander Tietke in Szene gesetzt, der musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben (52.) Und auch Meisenheims rechter Flügelspieler Leon Walter belohnte sich für einen starken Auftritt und erzielte die beiden restlichen Treffer (83., 86.). „Unerklärlich“ sei dieser blutleere Auftritt gewesen, sagte SVN-Coach Jochen Pfaff. „Man kann nicht sagen, dass wir nicht wollten. Aber irgendwie sind wir heute nie wirklich ins Spiel gekommen – und dann verlierst du hier eben.“ Nun gilt es, die Niederlage so schnell wie möglich abzuhaken. Drei Gelegenheiten bleiben, um den einen Sieg einzufahren, der voraussichtlich reichen würde, um auch in der kommenden Saison in der Landesliga antreten zu können. So spielten sie SV Nanz-Dietschweiler: Purket - Daniel Holzhauser, Groß, Daniel Deschtschenja (63. Lauder), Simon Holzhauser - Fuchs (32. Laufer), Balsitis, Eduard Deschtschenja, Straßer, Urschel - Fehrentz (63. Wallerus) Tore: 1:0 Schnell (16.), 2:0 Tiedtke (52.), 3:0 Walter (83.), 4:0 Walter (86.) - Gelbe Karte: Groß - Rote Karte: Wallerus - Beste Spieler: Schnell, Walter, Gehres - Zuschauer: 93 - Schiedsrichter: Schmidt (Alzey)

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