Kreis Kusel Allein kann er’s nicht richten

WALDMOHR. Gas geben, bis an die Grenze gehen, im Klassenkampf jedoch das Fußballspielen nicht vergessen: klare Forderungen, die der neue Coach an seine Truppe stellt. Der Neue heißt Andreas Haas, hat Zeit seiner Karriere zweit- bis fünftklassig gekickt – und schickt sich an, die SG Waldmohr-Dunzweiler vorm Sturz in die B-Klasse zu bewahren. Premiere feiert Haas im Heimspiel der SG gegen den FC Queidersbach (Anstoß Sonntag, 14.30 Uhr).

Kann die Schwalbe den Sommer bringen? Reicht personifizierte Torgefahr aus, um die – auf dem Papier zumindest – harmloseste Elf der A-Klasse aus der Gefahrenzone zu befördern? „Allein kann ich’s nicht richten“, ist sich Hass des Problems bewusst. Ball hinten holen, nach vorn marschieren, einnetzen: kein guter Plan. „Ich war nie einer, der sich die Bälle selbst holt“, bekennt der Vollblut-Stürmer. „Wenn ich nicht angespielt werde, kann ich auch nicht treffen.“ Kaum volljährig, hat Haas raue Zweitliga-Luft geatmet. Mit dem 1. FC Saarbrücken in sechs Partien nur eine Etage unterhalb der Eliteliga am Ball, bremste ihn eine langwierige Verletzung aus. Haas aber schaffte es, in 15 aktiven Jahren stets auf Regional- und Oberliga-Ebene zu kicken. Zweimal holte er sich im Dress des FC Homburg die Torjäger-Kanone der Oberliga ab. Den FK Pirmasens schoss er mit 13 Treffern in 17 Partien mit zur Meisterschaft 2013/2014, marschierte allerdings nicht mehr mit dem FKP in die Regionalliga. Stattdessen hängte er eine Oberliga-Runde in Diensten von Borussia Neunkirchen dran. Von dort war Haas zu seinem Heimatverein gestoßen, wollte eigentlich bei der Sportgemeinde Erbach die Karriere ausklingen lassen. Doch sei sein Blick durchaus in Richtung Spielertrainer-Karriere gewandert, betont Haas: „Als dann vorm Winter das Angebot aus Waldmohr kam, gab’s eigentlich nichts mehr zu überlegen.“ Dass die SG Erbach die Tabelle der Bezirksliga Homburg anführt und gute Chancen auf Titel und Aufstieg in die Landesliga hat, daran trägt der 33-Jährige nicht unerheblichen Anteil. 19 Treffer in elf Partien sprechen Bände über Haas’ Scorer-Qualitäten. Die SG Waldmohr hat in 18 Partien bislang kümmerliche 26 Tore erzielt. Das zeigt nur zu deutlich, wo es beim Liga-Vorletzten fehlt. Nur als Mannschaft aber könne man das richten, betont Haas. Und er freut sich, dass sein Vorgänger Günter Bachmann am Ball bleibt („der ist als Routinier sehr, sehr wichtig für uns“). Ebenso erfreulich sei, dass Roman Stiller (vom FSV Jägersburg) ins Rothenfeld zurückgekehrt ist. Stiller ist so einer, der Haas die Bälle servieren kann. So unversehens Haas aus dem traditionsreichen Ellenfeld via Erbach in die A-Klasse Kusel-Kaiserslautern gerutscht sein mag: Beim ersten Umschauen hat er schon einige Bekannte ausgemacht. Unter anderem steht ein Duell mit seinem Ex-Trainer an: Daniel Paulus war Coach beim Ex-Bundesligisten, ehe beide im vergangenen Mai in Neunkirchen die Koffer packten. Paulus kickt ab und zu beim FV Bruchmühlbach, wo sein Bruder David Trainer ist – und wo Haas’ Ex-Coach Peter Rubeck als Sportchef mitredet. Hüfflers Trainer Timo Groß kennt Haas noch aus gemeinsamen Zeiten bei den Junioren des 1. FCK. Die Fußballbühne ist jetzt eine kleinere, Haas aber hat große Ambitionen. Vorerst bis Mai gilt sein Engagement. „Gas geben, in jedem Spiel an die Grenzen gehen“: Nur so sei mit der SG der dritte Abstieg in Folge noch zu vermeiden. (cha) Spiele im Überblick —A-Klasse Kusel-Kaiserslautern: SG Hüffler-Wahnwegen – TSG Burglichtenberg; TuS Breitenbach – TuS Glan-Münchweiler, FV Kusel – TuS Schönenberg, SG Waldmohr-Dunzweiler – FC Queidersbach, TSG Wolfstein-Roßbach – FV Weilerbach, FV Bruchmühlbach – SV Kohlbachtal, TuS Landstuhl – SG Oberarnbach/Obernheim-Kirchenarnbach (alle So, 14.30 Uhr), SV Nanz-Dietschweiler II – SSC Landstuhl (So, 15) —A-Klasse Bad Kreuznach: SV Medard – SV Türkgücü Kreuznach (So, 14.30 Uhr). (cha)

x