Kusel Vierfacher Familienvater „ziemlich baff“

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Nach drei Bläsern kommt ein freischaffender Dirigent, Chorleiter und Komponist zum Zug: Martin Folz ist der 13. Preisträger des Lichtenburgpreises des Musikantenlandes, kurz Musikantenlandpreis genannt. Der gebürtige Saarländer Jahrgang 1961 lebt in der Nähe von Konz. Die Amtseinführung findet am Samstag, 28. März, in der Kuseler Fritz-Wunderlich-Halle statt.


„Der kleine Tag wurde zum großen Tag für Martin Folz“, kommentierte Landrat Winfried Hirschberger am Mittwochabend das Ergebnis der Sitzung des Burgrates im Rittersaal auf Burg Lichtenberg. Er spielte damit auf die Großproduktion „Der kleine Tag“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Kinderchöre der Musikschule Kuseler Musikantenland im vergangenen Herbst an, bei der Folz die musikalische Leitung innehatte. Der neue Musikantenlandpreisträger kommentierte seine Wahl gestern Vormittag in lockeren Worten: „Ich bin ziemlich baff“, sagte der vierfache Familienvater in einer ersten Reaktion auf die RHEINPFALZ-Anfrage. Dass er vorgeschlagen worden sei, habe er im Vorfeld erfahren, sagt Folz. „Da habe ich mich dann auch mit der Tradition des Preises und wer ihn schon alles erhalten hat, beschäftigt. Es ist eine tolle Sache, dass ich mich in diese Linie einreihen kann.“ Der mit 15.000 Euro dotierte Musikantenlandpreis wird seit 1984 im inzwischen dreijährigen Rhythmus vergeben, um die Tradition des Westpfälzer Musikantentums innerhalb der Laienmusik lebendig zu halten und fortzuschreiben, wie es in den Statuten heißt. Die Preisträger sind verpflichtet, innerhalb ihrer Amtszeit eine dieses Ziel verfolgende Kompostion zu schaffen. Für die 13. Vergabe waren sechs Vorschläge eingegangen, die Entscheidung fiel ohne Gegenstimme, wie es hieß. Folz beschreibt sich selbst als „leidenschaftlichen Musiker“, „Grenzgänger“ und „Netzwerker“ und als „weder un- noch unterbeschäftigt“. Mit Blick auf den Musikantenlandpreis gelte es, zunächst einen Fahrplan zu entwickeln. „Jetzt müssen wir überlegen: Was wird gemacht und welche Schritte sind sinnvoll“, sagt er. „2016 kann dann ein richtiges Arbeitsjahr mit Schwerpunkt Musikantenland werden.“ Was herauskommen kann, wenn „viele Menschen mit gleichem Feuer an einer Idee arbeiten“, hat Martin Folz schon mehrfach unter Beweis gestellt. 2007 leitete er die Uraufführung der Kompostion „Klangwellen“ für 1000 Sänger auf der Mettlacher Saarschleife. Drei Jahre später brachte er 800 Sänger, Ballettgruppen und ein sinfonisches Blasorchester für die Großveranstaltung „Stadt Klang Fluss“ auf der Saarbrücker Stadtautobahn unter einen harmonischen Hut. Auch in seiner aktiven Periode als Preisträger will Folz gern „verschiedene Gewerke“ zusammenführen. Das Schlusslied von „Stadt Klang Fluss“ 2010 war der für Chor und Orchestersatz arrangierte Titel „Was keiner wagt“ aus der Feder von Konstantin Wecker. Der Liedermacher war beeindruckt: Folz und Wecker arbeiten aktuell gemeinsam an einem Chorbuch. „All die unerhörten Klänge“ soll mit Jugendchören aus der Region Saar-Lor-Lux im Oktober auf der Messe Chor.Com vorgestellt werden. Grundsätzlich, meint Folz, sei auch eine Veranstaltung mit Konstantin Wecker im Musikantenland denkbar.

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