Kusel Stolpersteine: Erinnerung an jüdische Mitbürger

Lauterecken. Auch in Lauterecken wird es Stolpersteine geben, die an ehemalige jüdische Bürger erinnern. Am Mittwoch, 20. August, wird dazu Gunter Demnig anreisen. Der Kölner Bildhauer erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir verlegt. Bislang gab es im Landkreis Kusel nur in der Kreisstadt selbst solche Stolpersteine.

Wie von Jan Fickert, Mitarbeiter der Stadt Lauterecken, zu erfahren war, habe man sich bereits seit einem halben Jahr mit der Idee befasst. Angestoßen habe die Aktion der Apotheker Gerhard Heil, denn die Schlossapotheke war über 40 Jahre im Besitz des jüdischen Apothekers August Spiegel, dessen Familie in Lauterecken engagiert und angesehen war. Das Ehepaar Spiegel nahm sich 1942 aus Angst und Verzweiflung in Wiesbaden das Leben. Im Dritten Reich wurden die Lauterecker Juden ermordet, in den Selbstmord getrieben oder zur Flucht in die USA gezwungen. Laut Fickert haben die bisherigen Forschungen ergeben, dass etwa zwölf Juden in Lauterecken gelebt hätten – außer dem Ehepaar Spiegel die Familien Frank und Löb. Für sie sollen nun zwölf Gedenksteine ins Pflaster eingemauert werden: am Veldenzplatz und an einem anderen Ort der Innenstadt. Vor wenigen Wochen konnte Kontakt mit den in den USA lebenden und aus Lauterecken stammenden Schwestern Lore und Senta Löb hergestellt werden. Sie können aus Altersgründen zur Steinverlegung nicht kommen, wie Fickert berichtete. Aber andere Nachkommen der Familien reisten aus Rheinland-Pfalz an. Regionalhistoriker und sonstige Interessierte forschen derzeit über das Leben und Schicksal der Juden im mittleren Glantal. Geplant ist, eine Broschüre oder ein Buch herauszugeben. Treffpunkt für die Verlegung der Gedenksteine am kommenden Mittwoch ist um 14 Uhr im Wappensaal des Veldenzschlosses. (red/ba)

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