Kusel Kusel: Rubly will den Hunger bekämpfen

Bier trinken auf der grünen Wiese? Nein, so wie bei diesem anonymen Verwaltungsmitarbeiter wünscht sich das Wirtschaftsförderer
Bier trinken auf der grünen Wiese? Nein, so wie bei diesem anonymen Verwaltungsmitarbeiter wünscht sich das Wirtschaftsförderer in spe, Christian Dingert, nicht. Er will die Gaststätten wiederbeleben.

Nach Gaststättenschließungen richtet Landrat Wirtschafts-Stabsstelle ein

Große Sorgen bereitet den Menschen im Landkreis das rückläufige gastronomische Angebot. So stehen etwa in der Kreisstadt das Café am Markt sowie das Café Rotenturm seit Jahresende leer. Landrat Otto Rubly hat die erschwerte Suche nach einem leckeren Mittagessen und einem Bierchen am Abend zur Chefsache erklärt und plant, in der Kreisverwaltung eine Stabsstelle Wirtschaftsförderung einzurichten. „Es gibt einfach immer weniger Wirtschaften“, umreißt Rubly das dringliche Problem. Er weiß, dass gutes Essen und Trinken für ihn und seine Bürger enorm wichtig sind. „Und man hört ja auch von anderen Gaststätten im Landkreis, die offenbar in Schwierigkeiten sind.“ Rubly will zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall ein Fass aufmachen, aber er sieht der Realität ins Auge: „Wenn noch mehr Wirtschaften dichtmachen, dann droht uns im Kreis Kusel der kulinarische GAU.“ Schon jetzt sei in den wenigen verbliebenen Kuseler Gaststätten zur Mittagspausenzeit „die Hölle los“, berichtet Rubly aus eigener Erfahrung – „und der wollen ja die meisten Beschäftigten in ihrer Pause gerne entfliehen“. Für den neuen Landrat stand es deshalb außer Frage, dass er das Thema Wirtschaft ganz oben auf die Prioritätenliste setzen muss. Er hat sich entschlossen, eine Stabsstelle einzurichten, die ihm direkt zuarbeitet und die sich einzig und allein um die Wirtschaftsförderung kümmert. Einen Mitarbeiter, dem er diese kochend heiße Aufgabe zutraut, scheint er in seiner Verwaltung bereits ausfindig gemacht zu haben: Nach RHEINPFALZ-Informationen soll sich künftig Christian Dingert um die gastronomische Vielfalt im Landkreis verdient machen. Der Fifa-Schiedsrichter von der Grieser Lebecksmühle hat bereits mit den Vorarbeiten begonnen, feilt an einem Konzept. Eines liegt Dingert dabei besonders am Herzen: „Wichtig ist es vor allem, Pächter zu gewinnen, die in ihren Gaststätten Live-Fußball auf Großbildschirmen übertragen wollen.“ So könne er sich an solchen Wochenenden ein Bild vom Gaststättenbetrieb machen, an denen er vom Deutschen Fußball Bund (DFB) als Videoschiedsrichter eingesetzt wird. Allerdings schränkt er ein: Um Kontakt mit seinen Kollegen auf den Bundesliga-Spielfeldern aufnehmen zu können, „müssen wir schnellstmöglich dafür sorgen, dass der Mobilfunkempfang im Kreis Kusel verbessert wird“. Auch dafür will sich die neue Stabsstelle starkmachen.

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