Kusel „Es gibt noch tausend Sachen zu machen“

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Wolfstein. „Wir haben schon viel geschafft, aber es gibt noch tausend Sachen zu machen“, sagt Wolfsteins Stadtbürgermeister Herwart Dilly mit Blick auf das gerade begonnene Jahr. Eine dieser Sachen ist der Neubau der nicht mehr standfesten Leichenhalle.

Von der Idee einer Sanierung der Leichenhalle habe man sich mittlerweile verabschiedet. Die Säulen, auf denen das Bauwerk ruht, mit einer Beton-Kunststoff-Mischung zu stabilisieren, sei zu aufwendig und teuer. Es sei günstiger, den Überbau abzureißen und eine neue Halle auf dem standfesten Kellerfundament im Berg aufzubauen – obwohl auch dafür schon „mit Kosten von 290.000 bis 300.000 Euro gerechnet werden muss“, beschreibt Dilly die Dimension des Projektes. Mittlerweile existiere eine Grobplanung, eine schriftliche Förderzusage über 98.000 Euro liege auch schon vor. Allerdings gebe es eine Bedingung: Es müssen ein behindertengerechter Zugang mit maximal sechs Prozent Gefälle/Steigung gebaut und zwei Behindertenparkplätze eingerichtet werden. Da das die Kosten wieder erhöht, „haben wir einen Erhöhungsantrag gestellt“, sagt Dilly. 125.000 Euro will die Stadt jetzt an Unterstützung haben. Über die Planung für einen Neubau der Leichenhalle wird der Bauausschuss heute, Dienstag, diskutieren. Ebenfalls noch in diesem Jahr soll es auf dem Friedhof vorangehen mit der „Ertüchtigung“ des denkmalgeschützten Unterstandes. Das Bauwerk wurde von der Denkmalschutzbehörde als Kulturdenkmal eingestuft (wir berichteten mehrfach) und muss somit nach deren Vorgaben saniert werden. Mündlich liege bereits die Zusage des Denkmalschutzes für eine Förderung vor, auch Aufträge seien schon erteilt. So schnell wie möglich sollen auch auf dem Friedhof in Roßbach die Treppen erneuert werden, die sich wegen Wassereinlagerungen im Boden verschoben hatten. Zur Entwässerung sollen Drainagen eingebaut werden. Außerdem soll auf dem Roßbacher Friedhof wieder eine Glocke läuten, ein Glockenstuhl ist bestellt. Eingehängt werde eine Glocke aus dem früheren Gemeinschaftshaus, das mittlerweile verkauft sei, teilt Dilly mit. Die Sanierung des Holzstegs über den Selbach zwischen Freibad und Fitness-Center und das Erstellen einer Planung für den Bahnhofsvorplatz sind kleinere Vorhaben für dieses Jahr. Der Bebauungsplan für das Sport- und Freizeitgelände soll zum Abschluss gebracht werden. Damit sollen dem Campingplatzbetreiber Entwicklungsmöglichkeiten eingeräumt werden. „Wir können ihm eine Fläche anbieten, aber dazu brauchen wir den Bebauungsplan“, so Dilly, der nun aufs Tempo drückt, damit Campingplatzinhaber Reginald Burgers endlich erweitern kann. Auf dem Weg ist auch die Sanierung der Treppe im Turm der Burgruine Alt-Wolfstein. Das Denkmalamt übernehme die Sache. Das Mauerwerk werde eingerüstet und mit Zement und Beton stabilisiert. Wofür Dilly noch keine Lösung gefunden hat, ist die Herrichtung des Freizeitgebietes Laufhausen oberhalb der Jugendherberge. „Das ist unser Sorgenkind, der Platz muss unbedingt saniert werden“, verdeutlicht Dilly. Der Teich sei nur noch ein Tümpel, die Hütte und der Unterstand in miserablem Zustand, das könne man niemandem mehr anbieten. Vor dem Hintergrund, dass die Grundschule nun Erasmus-Schule sei (Erasmus+ ist ein Programm für Bildung, Jugend und Sport von der Europäischen Union; Schwerpunkt ist in den kommenden zwei Jahren das Thema Wald) und die Jugendherberge sich mit dem „SchuR“-Zertifikat schmücken könne (Auszeichnung als „schulnahe Umwelterziehungseinrichtung in Rheinland-Pfalz“), müsse dort unbedingt etwas geschehen. Dilly schwebt die Einrichtung eines Freiluftklassenzimmers vor. Dazu braucht er ein Konzept, das er einreichen will, um an Fördermittel zu kommen. Dilly fallen noch mehr Dinge ein, die er gerne verbessern würde: Toiletten auf dem Waldturnplatz zum Beispiel. Aber da geht es ihm wie vielen anderen in der Verbandsgemeinde: „Ich weiß nicht, wo ich das Geld dafür hernehmen soll.“ (dgg)

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