Kreis Kaiserslautern „Wenig Gespür für Wert der Bäume“

Erneut übt der Otterberger Grünen-Politiker Andreas Markus scharfe Kritik an Stadtbürgermeister Martin Müller (SPD), weil dieser „wenig Gespür für den Wert städtischer Bäume erkennen“ lasse. Diesmal geht es um Fällungen am Hohlweg zum Heiligenmoscheler Berg sowie am Verwaltungsgebäude in Otterbach.

Müller ist seit Gründung der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg im vergangenen Jahr hauptamtlicher Erster Beigeordneter der Gebietskörperschaft; die Verwaltungsgeschäfte der Wallonenstadt leitet er seit 2009 im Ehrenamt. Markus macht ihn daher für die Baumfällungen sowohl in Otterbach als auch -berg verantwortlich. Sein Zorn entzündet sich einerseits an der Entfernung zweier Eichen am Otterbacher Verwaltungsgebäude. Markus spricht von „Abholzung“ und „willkürlicher Fällung“ im Zug der dort anstehenden Kanalbauarbeiten. Dazu Markus: „Wenn man sich die Örtlichkeit anschaut, wäre ausreichend Platz für einen Kanal und für den Verbleib dieser wertvollen Solitärbäume gewesen. Sicherlich hätte man mit einfachen Hangsicherungsmaßnahmen die Bäume schützen können.“ Der Vorsitzende des Grünen-Ortsverbands spricht von einer „unsinnigen Aktion“, mit der Müller möglicherweise „seine Kompetenzen überschritten haben“ könnte. Dieser hält dagegen, angesichts der Rohrverlegung von der Konrad-Adenauer-Straße zum Otterbach seien die beiden Bäume kaum zu retten gewesen: „Selbst bei Baumschutzmaßnahmen muss mit Verletzungen des Wurzelwerks gerechnet werden.“ Zudem wüssten sowohl VG-Bürgermeister Harald Westrich als auch Ortsbürgermeister Herbert Matz (beide SPD) Bescheid. Federführend sei das − trotz Fusion derzeit noch bestehende − Kanalwerk, das seine Kompetenzen seinerseits auf die Lauterer Stadtentwässerung übertragen hat. Markus’ Kritikpunkt Nr. 2 ist die Abholzung entlang des Hohlwegs zum Heiligenmoscheler Berg bei Otterberg. Die dortigen Bäume mussten nach Angaben Müllers weichen, weil Anwohner bereits seit drei Jahren die Ausspülung des Wurzelwerks beklagten und ein Umkippen der Stämme befürchteten. Seitdem seien die Bäume nach und nach entfernt worden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Im Sommer 2010 hatte Markus schon einmal gegen Müller mobil gemacht, als aufgrund eines einstimmigen Ratsbeschlusses die alten Kastanien am Pfarrer-Kirchner-Platz entfernt wurden und in der Stadtmitte eine neue Freifläche entstand. Jetzt fordern die Grünen eine „Baumsatzung“ für Otterberg, die der Stadtrat verabschieden soll, „um dadurch die Bäume in der Stadt besser zu schützen“. (rik)

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