Kreis Kaiserslautern Und tschüss

Noch zwingt uns der Winter, in dicken Pullis und warmen Stiefeln durch die Gegend zu laufen. Was soll’s. Ein paar Gedanken an Sommer, Sonne, Strand und die Urlaubsplanung helfen gegen die Winterdepression. Eine Umfrage bei Reisebüros im Landkreis zeigt, welches Reiseziel hoch im Kurs steht und welches gerade nicht so angesagt ist: Spanien mögen alle. Portugal ist im Kommen. Griechenland spaltet.

Fakt ist, 2015 wird sich an der Reiselust der vergangenen Jahre nichts ändern. Viele legen ihr Geld wegen der niedrigen Zinsen nicht auf die hohe Kante, sondern machen es sich lieber mit einem Cocktail am Strand gemütlich. Viele zieht es dabei, wie schon in den Jahren zuvor, nach Spanien. „Spanien ist absolut im Trend, Mallorca und die Kanarischen Inseln laufen diesen Sommer über“, sagt Hans-Georg Portner aus dem Reisebüro „Idee Reisen“ in Ramstein mit Blick auf die aktuelle Buchungslage für den kommenden Sommer. Griechenland ist bei ihm dagegen nicht der Renner. Er hört bei den Kunden große Verunsicherung heraus bis hin zur Befürchtung, dass es im Sommer in Griechenland keinen Euro, sondern wieder die alte Währung, die Drachme, geben könnte. Auch das Geschäft mit Reisen in die Türkei oder nach Ägypten floriere derzeit nicht. Die Verunsicherung über eine mögliche Terrorgefahr sitze bei einigen einfach zu tief, meint Portner. „Griechenland ist komplett außen vor“, heißt es auch bei Elisabeth Hagspiel, die eine Reiseagentur in Weilerbach betreibt. Griechenland wird derzeit in der Branche auch gar nicht beworben, musste sie gerade auf der Reisebörse in Kassel feststellen. Ähnlich ungeliebt – als momentanes Reiseziel wohlgemerkt – ist Paris. Unter den Städtereisen hat Paris nach dem Terroranschlag das Nachsehen. „Hier wurde sogar storniert“, sagt Hagspiel. Lissabon ist dagegen der Renner, genau wie sich ganz Portugal in der Beliebtheitsskala nach vorne schiebt. Das werde zurzeit intensiv nachgefragt. Die Schweiz gehöre aktuell auch eher zu den Gewinnern, wenn es um Reisende aus der Pfalz geht. Die Agenturinhaberin hat aber noch einen ganz anderen Trend ausgemacht: Der Ansturm auf die gigantisch großen Kreuzfahrtschiffe flaut ab. „Zu unpersönlich“, lautet die Erklärung eingefleischter Kreuzfahrer. Die buchen laut Hagspiel zunehmend die etwas kleineren Schiffe. Von wenig Interesse an Griechenland kann Natalie Umlauf vom Reisebüro „Reiseland Reiland“ in Enkenbach-Alsenborn hingegen nicht berichten. „Vor zwei Jahren war Griechenland als Urlaubsziel tatsächlich weniger gefragt. Im Moment kann ich das nicht sagen“, sagt die Inhaberin gegenüber der RHEINPFALZ. Sie höre nur von zufriedenen Kunden, die sich in den Hotels sehr wohlfühlen. Von Pöbeleien oder Beleidigungen gegenüber deutschen Urlaubern habe sie nichts gehört. Umlauf kann bisher auch nicht feststellen, dass die Türkei wegen politischer Unruhen weniger gebucht werde. „Gerade Familien, die Hotels all inclusive bevorzugen, zieht es nach wie vor in die Türkei.“ Das bestätigt Gudrun Abraham aus dem Tui-Reise-Center in Landstuhl. Spanien liege sicher in der Gunst der Urlauber weit vorne, aber auch die Türkei, Italien und ja auch Griechenland würden unverändert nachgefragt. Das Mittelmeer sei nach wie vor bei den Kreuzfahrern beliebt. Allerdings werde zunehmend gerne mal das Schiff in der Ostsee Richtung St. Petersburg gebucht, spricht Abraham eine aufkommende Nachfrage an. (thea)

x