Kreis Kaiserslautern Solidarität mit den Füßen bekundet

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Rund 60 Teilnehmer machten sich gestern zum 36. Hungermarsch in Spesbach-Bruchmühlbach auf den Weg. Die Spenden kommen der Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Bolivien, Ghana, Nigeria und Flores zugute. Rund 7000 Euro wurden bei diesem Wohltätigkeitsmarsch gesammelt.

Eingeladen zu der gemeinsamen Aktion von katholischen und evangelischen Christen im Einzugsgebiet von Ramstein und Landstuhl hatte das Hungermarschteam unter Federführung von Schwester Christella, die diese Veranstaltung seit Jahrzehnten betreut und begleitet. Ausgangspunkt der rund 15 Kilometer langen Wanderstrecke durch das Bruchgelände, vorbei an Hütschenhausen, Nanzdietschweiler, Miesau und Bruchmühlbach war die protestantische Kirche in Spesbach. Hier wurden die Teilnehmer von Pfarrer Bernhard Schäfer, Schwester Christella und Gemeindereferentin Anja Sachs in einem ökumenischen Familiengottesdienst mit Gebeten und Fürbitten auf den Hungermarsch eingestimmt. Den musikalischen Part übernahm die Trommelgruppe „Kunani“ aus Landstuhl/Kaiserslautern. Die Schirmherrschaft hatte die Landtagsabgeordnete Marlies Kohnle-Gros (CDU) übernommen. Stärkung für den Rückweg fanden die Teilnehmer beim Mittagessen im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde in Bruchmühlbach, in der Pfarrkirche Maria Magdalena konnten sie stille Einkehr halten. Im katholischen Pfarrheim in Spesbach endete der Marsch bei Kaffee und Kuchen. Begleitet wurden die Wanderer von zwei Kleinbusse des DRK und des Behindertenwohnheims Landstuhl. So wurde für Fußkranke und Erschöpfte gesorgt. In Bolivien unterstützt das Hungermarschteam das Weiterbildungszentrum für Bauern und Handwerker in Independencia, das seit vier Jahren in Betrieb ist. Männer und Frauen erhalten hier die Möglichkeit, sich beruflich zu qualifizieren. In Ghana bitten die Verantwortlichen um Unterstützung für die Jugendlichen in Akwatia. Viele Eltern möchten ihren Kindern über die schulische Grundbildung hinaus den weiteren Schulbesuch ermöglichen. Die Finanzierung des Schulgeldes und der Lernmaterialien sind von den armen Familien oft nicht ohne Unterstützung zu leisten. Im Südosten Nigerias liegt die Gemeinde Awaka. Zu ihr gehören drei Dörfer. Die Frauen der katholischen Pfarrei „Holy Trinity“ haben sich zum Ziel gesetzt, in Awaka einen Kindergarten für etwa 100 Kinder zu bauen. Dadurch sind die Mütter unabhängiger und können während der Kindergartenzeit arbeiten, um so einen Beitrag für den Lebensunterhalt der Familie zu leisten. Das Hungermarschteam möchte auch Pater Heinrich Bollen auf der Insel Flores (Indonesien) unterstützen. Er hilft armen Familien, denen es an Geld für Schul- oder Prüfungsgebühren der Kinder und somit an einer sicheren Ausbildung fehlt. (amk)

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