Kreis Kaiserslautern Runderneuerung für 900 000 Euro

Im, vorm und rund ums Otterberger Naturbad sind weiterhin die Handwerker zugange. Gleich drei Projekte stehen momentan an: Das Schwimmbad wird komplett umgemodelt, der Otterbach neu verrohrt und das direkt angrenzende Sportgelände des TVO saniert. Das Gelände bleibt vorerst eine einzige große Baustelle – auch wenn in vier Wochen die Badesaison beginnt.

„Die Wasserfläche von fast 6000 Quadratmetern macht zwei Drittel des gesamten Schwimmbad-Terrains aus“, erläutert Stadtbürgermeister Martin Müller (SPD) beim Baustellenrundgang. Tagtäglich fließen 50 Kubikmeter frisches Quellwasser ins große Schwimmbecken. „Deshalb brauchen wir keine aufwendige Pumptechnik und haben ein weitaus geringeres Defizit als andere Bäder“, rechnet Müller vor. Pro Jahr zahlen die Technischen Werke (TWO) als Träger – je nach Badewetter – „nur“ 40.000 bis 70.000 Euro drauf. Die 2014 fusionierte Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg überweist an die TWO 40.000 Euro jährlich. „Aber wir hoffen, dass wir das Defizit künftig über die Einnahmen aus der Solarenergie decken können“, sagt der Bürgermeister. Attraktiv ist das Naturbad allemal. Die Anlage befindet sich in einem kleinen Wäldchen, so dass auf der derzeit 2000 Quadratmeter großen Liegewiese neben Rasenplätzen in der Sonne auch Schattenflächen zur Verfügung stehen. Jetzt wird die Liegefläche zur Straße in Richtung Höringen erweitert. Auf dieser Seite befindet sich künftig auch der Eingang zum Naturbad, „zumal an der bisherigen Pforte keine Parkplätze zur Verfügung gestanden haben“, wie Müller einräumt. Sein ursprüngliches Vorhaben eines „Sport- und Freizeitzentrums Otterberg Nord“, welches das Gelände des TVO einschließen sollte, hat sich aus Finanzierungsgründen zwar zerschlagen. „Aber wir reden hier“, so Müller, „von der kompletten Neugestaltung einer Fläche, zu der Schwimmbad, Parkplätze und Naherholungsgebiet gehören.“ Für die Gesamtkonzeption – neudeutsch „Masterplanung“ genannt – zeichnet der Ingenieur und Lauterer Uniprofessor Rolo Fütterer verantwortlich. Die Verbandsgemeinde-Werke lassen sich die Runderneuerung des Naturbads immerhin mehr als 900.000 Euro kosten. Die bisherigen Baulichkeiten für Kasse, Kiosk und Garderoben waren den aktuellen Rechts- und Sicherheitsvorgaben ebenso wenig angemessen wie den Erwartungen an Komfort und Hygiene. Sie sind zwischenzeitlich abgerissen, der Rohbau für die neuen Räume steht. Momentan finden die Trockenarbeiten statt, allenthalben wird an Zwischendecken, Verbundsteinen sowie den Leitungen für Strom und Heizung gearbeitet. Acht Jahrzehnte nach der Errichtung – die Bauarbeiten begannen 1934, Einweihung war vier Jahre später – erhält Otterberg ein komplett neues Freibad. Bereits im vergangenen Jahr wurden ein Planschbecken und eine große Wasserrutsche installiert. Zurzeit finden die Arbeiten am neuen Gebäude statt, in dem künftig Umkleide- und Sanitärräume, Kassenhäuschen und Personalbereich, Kiosk und Gastronomie untergebracht sind. Das Dach wird teils begrünt und teils als Terrasse gestaltet. Fazit des Bürgermeisters: „Also, ich freu’ mich drauf.“ Sagt’s und entschwindet für ein paar Tage zu einer Urlaubs-Herrenpartie. Hoffentlich lässt er dort nicht die Badesachen liegen, denn die wird er nach seiner Rückkehr auch in heimischen Gefilden benötigen.

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