Kreis Kaiserslautern Nein zu übermäßiger Windkraftnutzung

Wie viel Windkraft verträgt ein Landstrich? Ist in Otterbach-Otterberg schon das Maß voll oder gibt es noch Potenzial? Harald Westrich betonte zwar die Neutralität der VG, doch so viele Windräder, wie Sulzbachtal und Mehlbach sich wünschen, werde es nicht geben. Für Ursula Dirk herrscht derzeit schon Wildwuchs, ihr fehlt ein Gesamtkonzept für Windkraft.

„Landauf, landab ist es ein Flickenteppich, die Bürger sind deswegen verärgert“, kritisierte sie. „So wie es im Moment läuft, kann ich es nicht gutheißen.“ Sie sprach sich klar gegen „Offshore-Anlagen“ auf dem Land, also große Windparks, aus: „In Otterberg sind schon elf Windkraftanlagen in Betrieb, zudem haben wir Fotovoltaik: Brauchen wir hier tatsächlich so viel Strom?“, fragte sie. Außerdem stellte sie die Frage, wie noch mehr Windkraft mit dem Tourismus, den sich die Ortsgemeinden auch wünschen, vereinbar sei. Westrich wollte sich anfangs nicht darauf festlegen, wie viel Windkraft er gutheißt und betonte immer wieder, dass die VG als Behörde neutral sein müsse; es sei Aufgabe der Ortsgemeinden, Wunschflächen zu benennen. Derzeit seien in der VG Otterbach von vier Windkraftanlagen zwei abgebaut worden und eine in Planung. Doch die Zahl der Windräder, die sich zum Beispiel allein Sulzbachtal und Mehlbach wünschen, sieben und vier, „sind zu viel, das wird so nicht kommen“, ließ er sich schließlich entlocken. Seine Äußerung „Wir wollen keine Kapitalisierung der Landschaft“ wurde mit Applaus goutiert. Potenzial für Windkraft gebe es noch dort, wo bisher schon Vorrangflächen ausgewiesen seien. Statt nur auf Windkraft setzt Westrich auch auf andere regenerative Energien: Zusammen mit dem Ifas-Institut hat er ein Klimaschutzkonzept erarbeiten lassen, das dem Bürger beim Energiesparen und der alternativen Nutzung helfen soll und einen Klimaschutzmanager umfasst; der Antrag auf 85 Prozent Bundeszuschuss laufe. Dirk hingegen fragte sich, wozu dieser eingesetzt werden soll; ein Zuschuss allein sei noch kein Kriterium, denn „er bringt nur etwas, wenn auch die restlichen 15 Prozent Finanzierung gesichert sind“, warnte sie. „Die 15 Prozent sind es mir Wert, den Bürger im Umstieg auf regenerative Energien zu unterstützen“, erwiderte Westrich, während Dirk – mit Verweis auf ein äußerst kostspieliges Holzhackschnitzelwerk im Kreis Waldfischbach-Burgalben – zuerst ein sauberes Konzept forderte. (gzi)

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