Niederkirchen Keine Elementarversicherung für die Kita

In Niederkirchen soll nach Meinung des Rats Geld lieber in ein Hochwasserschutzkonzept als in eine Versicherung fließen.
In Niederkirchen soll nach Meinung des Rats Geld lieber in ein Hochwasserschutzkonzept als in eine Versicherung fließen.

Die Gemeinde Niederkirchen wird keine Elementarversicherung für ihre Kindertagesstätte abschließen. Stattdessen soll ein Hochwasserschutzkonzept für den ganzen Ort erstellt werden.

Wie Ortsbürgermeister Wolfgang Pfleger erläuterte, habe die Verwaltung wegen der zunehmend starken Unwetter in der Vergangenheit den Versicherungsschutz der kommunalen Gebäude in der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass der Kindergarten in Niederkirchen zwar gegen Feuer- und Sturmschäden versichert sei, jedoch keine Elementarversicherung hat, die bei Hochwasser oder Erdbeben greift.

Daraufhin habe die Versicherungskammer Bayern, bei der die Kommunen in der VG in der Regel versichert seien, so Pfleger, die Gefährdungszone für den Kindergarten ermittelt und ein Angebot erstellt, bei dem die Versicherungsprämie pro Jahr bei knapp 9600 Euro liege. „Die sind von einer Versicherungssumme von 2,2 Millionen Euro ausgegangen, die unser Kindergarten wert ist“, erklärte der Ortsbürgermeister. „Da er unmittelbar neben dem Odenbach liegt, ist man davon ausgegangen, dass der Kindergarten in einem Hochwasser-sensiblen Bereich liegt, was dazu führt, dass die Prämie, die normal bei 0,22 Prozent der Versicherungssumme liegt, doppelt so hoch angesetzt wurde.“ Über die Höhe dieser Prämie war der Rat alles andere als erfreut.

Warten auf das Planungsbüro

In der Vergangenheit sei Niederkirchen bei extrem starken Regenfällen immer relativ glimpflich davongekommen, war die einhellige Meinung. Nur einmal musste die Feuerwehr bei einem Hochwasser die Kita mit einer Barriere aus Sandsäcken schützen, da sich der Odenbach vor einer Brücke in dem Bereich aufgestaut habe. Dieses Problem sei man allerdings angegangen und der Bachlauf werde dieser Tage unter der Brücke von Steinen und Unrat befreit. So könne der Odenbach auch dann wieder ungehindert abfließen, wenn er extrem viel Wasser führe.

Übereinstimmend vertrat der Rat deswegen die Meinung, das Geld sei in aktiven Hochwasserschutzmaßnahmen besser investiert, als in Versicherungspolicen. Zumal direkt in der Ortslage gleich mehrere Bäche in den Oderbach münden, die unter anderem die Karlshöhe im Osten und den Bornberg im Westen entwässern. Pfleger erinnerte in diesem Zusammenhang an ein bereits fertiggestelltes Regenrückhaltebecken, das sich erst in jüngster Vergangenheit erneut bewährt habe. Kritik wurde im Laufe der Beratungen an dem Planungsbüro geäußert, das für die Ausarbeitung der Hochwasserkonzepte in der VG zuständig sei. Im vergangenen Jahr sei die Planung zwar in groben Zügen dem Rat vorgestellt worden, seitdem warte er allerdings auf das fertige Konzept. Ohne dieses kann die Gemeinde für entsprechende Maßnahmen keine Zuschussanträge stellen.

x