Kreis Kaiserslautern Herz und Gemüt angesprochen

Line Buchheit-Lorenz
Line Buchheit-Lorenz

Das Schreiben lag gewissermaßen in der Familie. Line Buchheit-Lorenz’ Bruder Heinz wurde als Schriftsteller bekannt, ihr Sohn Gert Buchheit veröffentlichte zahlreiche Werke, ihre Enkelin Harriet ist Autorin vieler Pferdebücher. Sie selbst war eine Volksschriftstellerin, deren Romane in mehreren Gegenden der Pfalz spielen.

Karoline Lorenz wurde am 23. Juli 1873 in Lambrecht geboren und war die Tochter eines Kaufmanns. 1898 heiratete sie den Rechtsanwalt Ludwig Buchheit, der allerdings schon 1912 verstarb. Sie ging eine zweite Ehe mit Alfred Burkhardt ein und starb am 21. Juli 1924 kurz vor ihrem 51. Geburtstag in München. Ihre Romane und Erzählungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen, sprachen Herz und Gemüt an, handelten von erster Liebe und erstem Leid. Line Buchheit-Lorenz, die einige Zeit in Landstuhl lebte, beschrieb ihre pfälzische Heimat, porträtierte Menschen und Landschaften, erinnerte an Sagen und Geschichte. Ihr erster Roman „Erlenstein“, der 1908 im Verlag für Literatur, Kunst und Musik in Leipzig herauskam, hat die Westpfalz zum Schauplatz. Sie schildert darin eine Reihe von Schicksalen in einem hiesigen Dorf, das den Namen Erlenstein hat und an einem gleichnamigen Bach liegt. Das nahe Städtchen ist eine halbe Stunde entfernt und hat neben einer Volksschule auch eine Lateinschule. Da sich deren Gebäude an einem Marktplatz mit einem kunstvollen Brunnen befinden, wird man an das frühere Landstuhl erinnert. Ihre Erzählung „Waldesrauschen“ die 1909 im Verlag der Hofbuchhandlung von Eugen Crusius in Kaiserslautern herauskam, hat den Wasgau zum Hintergrund. Die Autorin widmete das Buch Albert Grimmeisen, einem der Mitbegründer des Pfälzerwald-Vereins. Ihr Roman „Alt und Jung“, den sie 1920 im Rietburg Verlag in Edenkoben veröffentlichte, trägt den Untertitel „Eine Geschichte von den Hängen der Maxburg“. Gleichwohl ist die Handlung des Buches teilweise auch im Westrich und auf der Sickinger Höhe angesiedelt. Line Buchheit-Lorenz beschreibt das Dorf Gerhardsbrunn und seine eigenwilligen Bauern, sie schildert den Konflikt zwischen den Generationen und die Widerstände einer jungen Liebe. Der Verleger Oskar Steinel stellte dazu in einem Vorwort fest: „Das Buch verdient freundliche Aufnahme in der Pfalz sowohl als in den übrigen Gegenden Deutschlands, in denen man unsere Landschaft und unsere Leute nur wenig kennt. Insbesondere tiefer angelegte Naturen werden einen hohen Genuss bei der Lektüre empfinden! Möge die schöne Erzählung einen recht großen Leserkreis finden!“

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