Ramstein-Miesenbach Gesellschaftsspieletag im Mehrgenerationenhaus

Prototypen zum Ausprobieren bringen die Spieleerfinder Tanja Malinwoski und Marcus Weigel aus Landstuhl am Sonntag mit.
Prototypen zum Ausprobieren bringen die Spieleerfinder Tanja Malinwoski und Marcus Weigel aus Landstuhl am Sonntag mit.

Im Mehrgenerationenhaus (MGH) in Ramstein werden am Sonntag von 10 bis 16 Uhr die Würfel fallen und die Figuren über Felder geschoben. Es ist wieder „Tag des Gesellschaftsspiels“, organisiert von Stadt-Land-Spielt. Der Eintritt ist frei.

„Spielen verbindet“, sagt Susanne Heuss, Pressesprecherin der Organisation Stadt-Land-Spielt. „Da können alle mitmachen: Alte, Junge, Menschen mit Handicap oder mit Migrationshintergrund.“ Kooperation und Toleranz würden gepflegt und geübt. Wie das funktioniert? „Ganz einfach.“ Spieleverlage stellen für die teilnehmenden Kommunen Pakete mit fünf bis neun Brett-, Karten- und Kinderspielen zusammen. Als weitere Partner nennt Heuss das Spielecafé der Generationen, das Drübberholz-Spielezentrum und das Deutsche Spielearchiv der Stadt Nürnberg. Die Gemeinden und Städte, die sich um die Teilnahme bewerben, stellen die Räumlichkeiten.

„Ebbes spiele geht immer“

„Wir sind mittlerweile zum dritten Mal dabei“, sagt Stefan Kehrer, der die Veranstaltung vor Ort mitorganisiert. Die Idee eines solchen Spieletags sei indes schon älter. Er blickt zurück auf „Ebbes spiele geht immer“. Er selbst spielt leidenschaftlich gern, hat schon Spielemessen besucht. Dass Ramstein sich am Tag des Gesellschaftsspiels beteiligt, findet er „richtig gut“. Der logistische Aufwand halte sich in Grenzen. Sicher müssten Stühle und Tische bereitgestellt werden. Für Getränke sorge das MGH. An jedem Tisch werde ein Spiel vorbereitet. Wo notwendig, sei jemand da, der es erkläre oder zeige. Auch mit Erklärvideos werde gearbeitet. „Manche Spiele sind aber selbsterklärend.“

Jeder Besucher kann sich einen Tisch aussuchen und mitspielen. Nach ein oder mehreren Runden ziehe es die meisten weiter, weiß Kehrer. Beim bisher letzten Mal seien gut 60 Spielfreunde – ab etwa vier Jahren bis ins Seniorenalter – gekommen. Auch die Altersgruppe, die lieber am Smartphone daddelt, sei vertreten gewesen. Kehrer räumt ein, dass bei dem einen oder anderen Spiel durchaus mal das Smartphone eingesetzt werde. „Das ist erlaubt, wenn es das Konzept vorsieht.“ Stefan Kehrer wird am Sonntag vor Ort sein. Wenn ihm ein Spiel zusagt, will er gern „eine Proberunde mitmachen“. Das hänge aber davon ab, „wie viel los ist“.

Spieleerfinder sind mit dabei

Ramstein-Miesenbachs Bürgermeister Ralf Hechler will zumindest „vorbeischauen“ – trotz seines vollen Terminkalenders am Sonntag. Er spiele sehr gern. In seinem Kurzurlaub habe er „jeden Tag die Klassiker Uno und Kniffel gespielt“. Er bedauert, dass für diese Freizeitbeschäftigung zu wenig Zeit sei und ergänzt: „Mal Mensch-ärgere-dich-nicht ist immer drin.“ Am liebsten sind ihm Kartenspiele – darunter „Schoofkopp“. Als passives Mitglied im Schachclub „habe ich mir jedoch vorgenommen, mich wieder mehr dem Denksport zu widmen“. Gesellschaftsspiele genössen zurecht einen hohen Stellenwert in Familien. Die analogen Spiele – „digitale Spiele mit Maß und Ziel sind ebenfalls in Ordnung“ – bringen die Menschen dazu, sich intensiv auszutauschen. „Das ist unbezahlbar.“ Auch seine Kinder seien ab und zu dafür zu begeistern, meint Hechler. Er weist darauf hin, dass in der Stadtbücherei eine „Ludothek“ eingerichtet wurde. Dort können Spiele ausgeliehen werden. Klasse findet Hechler, dass am Sonntag wieder Spieleerfinder vor Ort sind.

Ab 13 Uhr werden Tanja Malinwoski und Marcus Weigel „Deep Dive“ präsentieren. Das Spiel, das 2021 veröffentlicht wurde, sei für Kinder ab fünf Jahren geeignet, sagt Malinwoski. Grob erklärt, müssen Taucher Perlen fischen. Gelegentlich kann ein Hai auftauchen und die Beute zunichte machen. Wer am Ende – nach etwa 15 bis 20 Minuten – die meisten Perlen hat, gewinnt. Darüber hinaus wird das Landstuhler Paar, das sich ausschließlich auf Kinderspiele fokussiert hat, „zum Ausprobieren“ noch zwei Prototypen mitbringen, die in diesem und im nächsten Jahr auf den Markt kommen werden. Ihre Spiele spenden die nebenberuflichen Erfinder – wie die Spieleverlage – der Stadtbücherei.

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