Kreis Kaiserslautern Ein rundes Programm

Das Orchester – mit 54 Aktiven – bühnenfüllend, der Klang raumfüllend. Das Dirigat vitalisierend und motivierend. Die Musiker hochkonzentriert. Das waren die hervorstechenden Eigenschaften beim traditionellen Frühjahrskonzert der Katholischen Vereinskapelle Enkenbach.

Mit seinem auf Vielfältigkeit basierenden Konzept hatte es Dirigent Frank Wißmann verstanden, sowohl junge als auch ältere Zuhörer zu begeistern und seine Musiker bei Laune zu halten. Eingebunden waren auch die „Music Masters“, die unter Stefan Kronenberger spielende Jugendformation des Vereins. Für informative Ansagen sorgten Kerstin Sprengart für das große und Zoe Roth für das Jugendorchester. Immer zwei Wochen vor Ostern – ein fester Termin im Kulturkalender – findet das Konzert statt. Wochen vorher begann auch diesmal die Nachfrage nach Karten. Mit Franco Cesarinis prächtigem Eröffnungsstück „A Joyful Fanfare“ wurde die warme Seele des Orchesters vorgestellt. Schmeichelnd leitete die Flöten-, Klarinetten- und Saxophonsektion das Thema ein. Ruhig folgten die Hörner, bevor gebunden und im großen Stil das große Orchester einsetzte. Schon nach den ersten Klängen zeichnete sich ab: Mit klarem Ton, schlüssiger Phrasierung und mitgehendem Dirigat hat Inspirator Frank Wißmann dem Programm den Stempel aufgedrückt. Abenteuer in Tönen ließ vor dem geistigen Auge Markus Götz „Adventure“ entstehen. Filmisch eingespielte Seenlandschaften, Gebirge und Wolkenbilder ergänzten sich mit exakt bespielten Handlungsströmen. Um Helden, Liebe, Kampf und Abschied drehte sich die Geschichte, die zwischen Romantik und Dramatik durch alle Registerstimmen wandelte. Traditionelle Lieder in moderner Form boten Dizzy Stratfords „Spiritual Moments“. Dem treibenden Spiel von Schlagzeug und Percussion („Go down Moses“) folgten , phosphoreszierenden Mosaiksteinen gleich, „Deep River“ und „Kum ba yah“. Wer Morricone hört, denkt an bekannte Italo-Western. Pfiffig und wie ein tickendes Uhrwerk präsentierten die Enkenbacher dazu Johan de Meys Arrangement von „The good, the bad and the ugly“ (Zwei glorreiche Halunken) und „Spiel mir das Lied vom Tod“. Mit einem markanten Flötensatz begann auch das Potpourri großer Filmmärsche. „Die Brücke am Kwai“, der in figurenhafte Tubatöne gekleidete „Colonel Hathi’s March“ aus dem Dschungelbuch und fantasievoll intonierte Melodien aus „Star Trek“ und „Indiana Jones“ gab es zu hören. „Jugend ist und bleibt die Zukunft des Vereins“, formuliert Frank Wißmann das Bemühen um den Nachwuchs. Neue Angebote will man, so Jugenddirigent Stefan Kronenberger, im kommenden Kulturherbst liefern. Die KVK-„Music Masters“, das aktuelle Jugendorchester, begeisterten derweil das Publikum. Von Moll bis Dur, gewollten Dissonanzen und groovenden Rockstücken reichte die umfangreiche Palette. In gleich sechs Stimmungsbildern waren die „Chrissy Variations“ von Kees Vlak zu hören. Auf der Drumstation lag das Augenmerk bei „High Five“. Lustig und humorvoll kam der zum Mitklatschen auffordernde „Zottelmarsch“ daher. Durch Sturm und hohe See führte die musikalische Fahrt mit „Abel Tasman“, einem mit strahlenden Trompeten in Szene gesetzten Konzertmarsch. Mit frappanten Tubaläufen und konturiertem Klarinettenspiel bestachen die Melodien aus dem Hollywoodfilm „Der Zauberer von Oz“. „Somewhere over the rainbow“ war die bekannteste davon. „S-u-p-e-r-kalifragilistisch“ – das Wort konnte man sich ebenso auf der Zunge zergehen lassen wie die dazu gespielten rhythmischen Sätze aus dem „Mary-Poppins-Medley“. Kult-Songs seiner frühen Jahre lieferte mit Pauke, E-Bass und solistischem Saxophonspiel das Peter-Maffay-Medley von Wolfgang Wössner. Fast ständig ausverkauft bei Blasmusikverlagen sind die Noten der Pop-Ikone Whitney Houston. Die KVK hatte sie im Gepäck. Vom mitreißenden Arrangement des Arrangeurs Paul Lavender ließen sich Zuhörer und Musiker anstecken. Den flotten „Regimentsgruß“-Marsch und „I will follow him“ gab es als Zugabe.

x