Kreis Kaiserslautern Den „Alten“ entsorgen

Eva Gries verleiht einem ausgedienten Weihnachtsbaum Flügel.
Eva Gries verleiht einem ausgedienten Weihnachtsbaum Flügel.

Gerade funkelte er noch im Lichterglanz, nun muss er raus. Am Samstagnachmittag hatten die „Freunde der Feuerwehr“ zum dritten Mal auf den Heißenberg in Queidersbach zum Weihnachtsbaumentsorgen und Weitwurfspektakel geladen.

„Sigrid! Sigrid! Sigrid!“, feuern die Umstehenden lautstark Sigrid Backé an. Sie nimmt Anlauf. Mit einem ausgemusterten Tannenbaum in der Hand rennt sie auf die blaue Markierungslinie zu und schleudert ihn mit aller Kraft über den Rasen. Okay, so richtig weit ist er bei diesem Versuch noch nicht geflogen. Doch jeder Teilnehmer – egal ob männlich, weiblich, jung oder alt – kann so oft zum Werfen antreten, wie er möchte. „Jeder kann den Baum werfen, schleudern oder stoßen. Was am besten geht. Dieses Jahr haben wir Freistil“, erklärt Patrick Hemmer, Vorsitzender der „Freunde der Feuerwehr“, die möglichen Technikvarianten. Trotz des kalten, regnerischen Wetters haben sich etwa 60 Gäste auf dem Heißenberg eingefunden. Wer nicht am Weitwurfwettbewerb teilnehmen möchte, kann sich bei Bettina Bauer und ihren Töchtern Anna und Lena mit Gulaschsuppe, Glühwein und Tee von innen wärmen. Ein ausgedientes Ölfass dient mitten auf dem Platz als Bollerofen. Dankbar strecken die Umstehenden ihre Hände Richtung prasselndes Feuer. Lothar Bauer ist eifrig bei der Sache. Von anfänglichen 1,89 Metern steigert er sich bereits nach kurzer Zeit auf 4,40 Meter. Eva Gries hat alle Hände voll zu tun, die geworfenen Distanzen aufzuschreiben. Die „Entfernungsmesser“ Johannes Schneider und Ludwig Gries sind mit ihrem Maßband voll konzentriert bei der Sache. Wurf auf Wurf nimmt der Wettkampf schnell Fahrt auf. Patrick Hemmer 4,77 Meter, Eva Gries 5,08 Meter, Peter Palm 4,60 Meter, Michael Backé 5,80 Meter, … Kaum ist ein Werfer fertig, steht bereits der nächste am Start. Damit die Chancengleichheit gewahrt bleibt, gibt es für Männer, Frauen und Kinder unterschiedlich große und schwere Bäume. Natürlich kann auch jeder seinen eigenen, ausgedienten Christbaum zum Durch-die Luft-Wirbeln mitbringen. Zugelassen sind nur echte „nackte“ Bäume ohne jeglichen Baumschmuck. Der siebenjährige Ben Ackel aus Queidersbach ist zum ersten Mal dabei. Stolze 5,65 Meter schafft er bereits beim ersten Anlauf. Die Geschwister Ida (4 Jahre) und Paul (7 Jahre) sind mit ihrem Vater Dirk Teichgräber bereits „Wiederholungstäter“. Zu gewinnen gibt es dieses Jahr Gutscheine für ein Schnellrestaurant und zum Einkaufen.

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