Kreis Kaiserslautern An „Chaos pur“ kommt keiner vorbei

Sieben Mannschaften traten gegeneinander an: von links Lukas Lamnek vom Team „Chaos pur“ und Andrea Tiedemann vom Team „Snoopys“
Sieben Mannschaften traten gegeneinander an: von links Lukas Lamnek vom Team »Chaos pur« und Andrea Tiedemann vom Team »Snoopys«.

Bei der 30. Auflage der jährlichen Dorfkegelmeisterschaft im Vereinsheim der Kegelfreunde Sembach stand die gute Laune im Vordergrund. Spannend war es trotzdem, denn sieben Mannschaften waren zum Kampf um den Wanderpokal angetreten.

„Sieben, achte, neune, rumms, rumms, rumms!“ Alle Neune abgeräumt. Lautstark feuern die Fans der „Chaos pur“-Truppe ihren Teamkollegen Leon Krebs an. Dieser ärgert sich über Nuller-Würfe, als er die Bahn für Heide Heinen räumt. Emotionsgeladen, mit lauten Zwischenrufen, geht es weiter. „Das ist doch was anderes als Computer gespielt! Das ist live!“, hält es einen Zuschauer fast nicht mehr auf seinem Stuhl. Die Chaos-Crew tritt gegen die Spieler des Musikvereins Sembach an. Marleen Mieger, Florian Ecker und Daniela Ziemer bestreiten die ersten drei Durchgänge. Gerd Benndorf, als vierter beim Musikverein gesetzt, wird schließlich als bester Einzelspieler das Turnier beenden. „Schnapp’ ihn dir, Tiger!“, feuern derweil die Anhänger der Chaos-Truppe Patrick Dietz und Holger Pfahler an. Zwei Neuner können sich sehen lassen. Jeweils zehn Mal wird auf alle Kegel gespielt. Danach fünf Mal auf die, die vom vorherigen Wurf übrig sind. „Abräumen“ nennt sich das unter Kegelfreunden. Fünf Spieler bilden ein Team. Ein Spieler darf aus den Reihen des Vereins darunter sein. Natürlich bilden diese nun den Abschluss des Wettbewerbs. Michael Schäfer gegen Lukas Lamnek. Die beiden Vereinskollegen gelten als Lokalmatadoren. „Die gebben sisch net viel, die zwää do!“, merkt einer an. Gespannt beobachten die Zuschauer das alles entscheidende Finale. Konzentriert, mit leichtem Vorsprung für „Chaos pur“, spielen Schäfer und Lamnek Kopf an Kopf. Lamnek wirft den vierten Neuner! „Das ist ein tolles Finale!“, finden die Zuschauer. Schließlich macht Lamnek mit 16 Holz Vorsprung „den Sack zu“. Lauter Jubel brandet auf. „Wir spielen in erster Linie aus Spaß. Natürlich hoffen wir auch, durch die Einnahmen unsere Vereinskasse aufzubessern“, sagt der Vorsitzende Matthias Tiedemann. Mit Schürze und Grillzange „bewaffnet“ ist er für das leibliche Wohl der Gäste zuständig. Dass hier der Spaß im Vordergrund steht, wird schon an den witzigen Namen der Teams deutlich. Zum Wettkampf angetreten ist das Frauenteam Snoopys, das Männerteam Wonderers, das Familienteam Eichenauer, das H-Team der Firma Hanke und der Bund für freie Lebensgestaltung. Letzterer stellt mit dem 81-jährigen Umberto Ciocchi den ältesten Teilnehmer. Mitmachen kann jeder. Die Teilnehmer stammen nicht nur aus Sembach, sondern auch aus der Umgebung. Bedauerlich sei, dass die Teilnehmerzahl zurückgehe. Dieses Mal sind sieben Teams angetreten. „Vor wenigen Jahren waren es noch 17“, blickt Lamnek zurück. Eine ganze Woche läuft das Turnier. Über eine Vorrunde und Play-Offs geht es ins Halbfinale und Finale. Den dritten Platz belegen am Ende die Wonderers, gefolgt von den Snoopys. Natürlich möchten die Kegelfreunde das Turnier auch in Zukunft weiterführen. „Wir brauchen aber ein paar Vereinsmeier, damit es läuft“, appelliert zweite Vorsitzende Ute Müller.

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