Kreis Germersheim Wasgau will neuen Supermarkt eröffnen

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In dem Dreieck zwischen Unterer Hauptstraße, Schulstraße und Mühlweg in Lustadt soll er vom Frühjahr bis Herbst nächsten Jahres gebaut werden – der neue Wasgau-Markt. Das wurde bei der Einwohnerversammlung am Donnerstagabend im Rathaus mitgeteilt. Knapp vier Millionen Euro sollen in das Projekt fließen, sagte Peter Hornbach von der gleichnamigen Stiftung, die den Markt finanziert, den Wasgau später mieten wird, der RHEINPFALZ. In dem Betrag enthalten ist auch der Bau eines 400 Quadratmeter großen Ärztehauses mit separaten Parkplätzen. So will man den örtlichen Mediziner halten. Auch weil die Größe der Praxis während der Planung gewachsen und die Marktfläche bis auf den letzten Quadratmeter ausgereizt sei, hätten interessierte Einzelhändler, die sich auf dem insgesamt 7700 Quadratmeter großen Gelände gerne angesiedelt hätten, keinen Platz, sagten Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG) und Wasgau-Expansionsleiter Andreas Kramatschek. Nach dessen Angaben wird ein Vollsortimentsmarkt mit 1300 Quadratmetern Verkaufsfläche gebaut. Es werde eine hauseigene Bäckerei nebst Café mit Freisitz geben, das auch sonntags von 8 bis 17 Uhr geöffnet haben soll, eine hauseigene Metzgerei, Gemüse- und Getränkeabteilung sowie die üblichen übrigen Sortimente – insgesamt rund 12.000 Artikel. Einen offiziellen Heimlieferservice werde es nicht geben, in einzelnen Extremfällen, könnten Mitarbeiter aber durchaus Waren zu Kunden nach Hause bringen. Die Zufahrt zum Markt mit 100 bis 105 Parkplätzen soll über die Untere Hauptstraße erfolgen. Das gelte auch für die Zulieferer, die in aller Regel vor der morgendlichen Marktöffnung die Laderampe ansteuerten. In groben Zügen umriss Kramatschek das weitere Vorgehen: Bebauungsplan über die Sommerferien öffentlich auslegen, möglichst im Oktober die Planreife erlangen und die Baugenehmigung. Ab März nächsten Jahres soll der Markt gebaut und im Oktober/November eröffnet werden. Er sei optimsitisch den straffen Zeitplan einzuhalten, bauverzögernde Überraschungen befürchte er keine. So sei das Gelände laut Bodengutachten sauber, auch beim Lärmgutachten, obwohl noch nicht ganz fertig, sehe es gut aus; die Architekten planten bereits und die Gespräche mit den Baufirmen sollen nun beginnen. Ferner wies Kramatschek darauf hin, dass das Baugelände nicht nur von der Gemeinde, sondern auch von zwei Privatleuten stamme und dass das darauf befindliche Haus aus Platzgründen abgerissen werde. Kramatschek lobte vor etwa 100 wiederholt applaudierenden Zuhörern die zentrale Lage des Geländes im Dorf zwischen Apotheke, Schule, Kindergarten und neuer Arztpraxis. Ortsbürgermeister Hardardt sagte, dass mit dem Markt 35 bis 40 neue Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeit entstünden. Das sei von Vorteil fürs Dorf und steigere dessen Attraktivität, gerade auch für junge Frauen mit Kindern, die oft Teilzeitstellen suchten, von denen es im Dorf nicht so viele gebe. Im Hinblick auf die Zukunft des „Nah & Günstig“ habe Betreiber Frey & Kissel entschieden, dass der Markt bleibt, sagte Hardardt. Ein Bürger wies auf zwei Überschwemmungen vor fünf, sechs Jahren im Dorf hin und wollte wissen, ob der Kanal ausreichend dimensioniert sei. Hardardt antwortete, dass der Kanal ertüchtigt worden sei und die jüngsten Starkregenfälle problemlos verkraftet habe. Woraufhin der Bürger erwiderte, dass die damaligen Regenfälle deutlich heftiger waren als die aktuellen. Hardardt entgegnete, dass es keine 100-prozentige Sicherheit gibt bei Extremregenereignissen. Peter Hornbach wies darauf hin, dass der Markt in Lustadt nach denen in Annweiler, Offenbach und Queidersbach (Westpfalz) der vierte Markt sei, den die Hornbach-Stftung mit Wasgau realisiere und man geringere Wertschöpfungserwartungen an die Ansiedlung knüpfe als andere Supermarktbetreiber. Stefan Hesse von der Kreisverwaltung lobte, dass es Wasgau – das Unternehmen mit Sitz in Pirmasens gehört zu 51 Prozent der Rewe-Gruppe und zu 49 Prozent der Hornbach-Stiftung – im Gegensatz zu anderen Supermärkten, die sich in Randlagen ansiedelten, in Ortszentren ziehe, zum Beispiel in Offenbach oder in Bellheim, wo das allerdings nicht geklappt habe. In Gesprächen am Rande der Einwohnerversammlung war zu hören, dass man froh ist in Lustadt, dass der Markt nun hier und nicht in Bellheim gebaut wird. So unterstrich Ortsbürgermeister Hardardt denn auch, dass der Rat einstimmig hinter dem Ansiedlungsbeschluss stehe.

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