Kreis Germersheim Verein mit Kunstrasen sucht neuen Trainer

«Knittelsheim.» Das Stühlerücken auf den Trainerpositionen der südpfälzischen Vereine in der Fußball-Bezirksliga geht weiter. Nachdem Daniel Ochsenreither schon vor Weihnachten das Handtuch in Jockgrim geworfen hat und Edin Pita ein paar Wochen zuvor seinen Abschied in Freimersheim für den kommenden Sommer angekündigt hatte, zog jetzt überraschend Kevin Konz beim TuS Knittelsheim nach.

Damit wird eine der spannendsten Trainerstellen in der Region frei. Der TuS hat im Spätsommer gerade erst seinen neuen Kunstrasenplatz eingeweiht, dazu zwei Rasenplätze am Vereinsheim. Die Jugend spielt in der Verbandsliga, und in der Südpfalz ist das Konz-Team derzeit hinter Verbandsligist Zeiskam und den Landesligisten Rülzheim, Herxheim, Offenbach, Kandel und Büchelberg einer von sechs Bezirksligisten. Im Umfeld herrscht absolute Ruhe und die Fans sind leidenschaftlich, wie sie in der denkwürdigen Aufstiegsrelegation im Sommer 2017 bewiesen. „Wenn man keinen Erfolg hat, überdenkt man gewisse Dinge und hinterfragt sich selbst“, sagt Konz mit Blick auf die aktuelle Tabelle. Da liegt der TuS zum Jahreswechsel auf Rang 14, einem Abstiegsplatz. Erfolglos aber war Konz in seiner vierjährigen Amtszeit beileibe nicht. Er führte das junge Team schließlich zunächst überraschend von der A-Klasse über die Relegation in die Bezirksliga und hielt sie in der vergangenen Saison auch dort. „Ich war jetzt aber vier Jahre hier, bin jung, will auch wieder neue Wege gehen. Ich brauchte für mich auch mal wieder eine Veränderung und würde gerne auch noch höherklassiger trainieren“, erklärt der Jugendscout des Landkreises Südliche Weinstraße seinen Entschluss: „Und ich wollte mit einem guten Gefühl gehen, dem Verein zudem die Zeit geben, einen geeigneten Nachfolger zu finden.“ Die Mannschaft habe der 38-Jährige bei der Weihnachtsfeier über seinen Entschluss informiert und danach viel Bedauern im Team registriert. Konz ist sich sicher, dass sein Team im neuen Jahr alles daransetzen wird, den Klassenverbleib noch zu schaffen: „So wie ich die Jungs kenne, werden sie es mir gleichtun und alle Kräfte mobilisieren, damit ich nicht als Absteiger gehen muss“, sagt der Coach, der sich auch ein Sabbatjahr vorstellen kann. Wichtig sei ihm bei einer neuen Aufgabe, „dass ich mich in dem Verein wohlfühle und die Zielsetzung dort für mich attraktiv ist.“ Der Verein will die Runde auf jeden Fall mit Konz zu Ende bringen, wie der Vorsitzende Thomas Richter bestätigte. „Er hat vier Jahre lang eine supergute Arbeit geleistet“, erklärt der Vereinschef. Man sei in den vergangenen Wochen stets im Austausch mit Konz gewesen, daher sei dessen Entschluss nun nicht mehr völlig überraschend für den TuS gewesen. Ein Punkt in den Gesprächen sei auch das Konzept des Vereins gewesen. Während Konz gerne etwas mehr Erfahrung in seinem Kader gehabt hätte, besteht der Verein darauf, den Kader auch künftig nur mit Spielern aus der vereinseigenen Jugend zu ergänzen. Das ist auch die Hauptanforderung für Konz„ Nachfolger, der laut Richter „definitiv nicht aus unserem Verein kommen wird„. Richter will ab sofort Kandidaten ansprechen, die die Vereinsphilosophie mittragen: „Wir haben uns total der Jugend verschrieben, brauchen jemanden, der gerne mit jungen Spielern arbeitet. Der Neue muss sich auch noch nicht anderswo bewiesen haben, aber er muss ein Konzept haben und die Chemie muss stimmen“, nennt der Vorsitzende weitere Anforderungen an den künftigen Coach.

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